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<html>
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<title>Verurteilung wegen Sich-Bereit-Erkl&auml;rens zum Mord rechtkr&auml;ftig</title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 112 vom 04.07.18">
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<meta name="LfdNr" content="112">
<meta name="Jahr" content="2018">
<meta name="Senat" content="2. Strafsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="2 StR 245/17">
<meta name="Datum" content="04.07.18">
<meta name="" content="04.07.18">
</head>
<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF" link="#FF0000" alink="#FF0000" vlink="#FF0000">
<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 112/2018 </p>
<p align="justify"><font size="+2"><b>Verurteilung wegen Sich-Bereit-Erkl&auml;rens zum Mord rechtskr&auml;ftig </b></font></p>
<p align="justify"><b>Urteil vom 4. Juli 2018 – 2 StR 245/17 </b></p>
<p align="justify">Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Gie&szlig;en verworfen, durch das dieser wegen Sich-Bereit-Erkl&auml;rens zum Mord zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden ist. Nach den Feststellungen des Landgerichts (vgl. n&auml;her dazu Pressemitteilung vom 13. Juni 2018, Nr. 104/2018) hatte sich der Angeklagte aus sexuellem Motiv gegen&uuml;ber der aufgrund ihrer psychischen Disposition suizidgeneigten Gesch&auml;digten zu deren T&ouml;tung bereit erkl&auml;rt. </p>
<p align="justify">Mit seinem heutigen Urteil hat der 2. Strafsenat die Revision des Angeklagten verworfen. Dabei hat der Senat betont, dass Wortlaut und Zweck des &sect; 30 Abs. 2 Var. 1 StGB auch das Sich-Bereit-Erkl&auml;ren gegen&uuml;ber dem potentiellen Opfer umfassen. Diesem Verst&auml;ndnis der Norm stehen weder die Systematik des Gesetzes noch die Gesetzgebungsgeschichte entgegen. </p>
<p align="justify">Das Urteil des Landgerichts Gie&szlig;en ist damit rechtskr&auml;ftig. </p>
<p align="justify"><b>Vorinstanz: </b></p>
<p align="justify">Landgericht Gie&szlig;en - 5 Ks 403 Js 16861/16, Urteil vom 3. Januar 2017 </p>
<p align="justify"><b>Die ma&szlig;gebliche Vorschrift lautet: </b></p>
<p align="justify">&sect; 30 StGB </p>
<p align="justify">(1) Wer einen anderen zu bestimmen versucht, ein Verbrechen zu begehen oder zu ihm anzustiften, wird nach den Vorschriften &uuml;ber den Versuch des Verbrechens bestraft. Jedoch ist die Strafe nach &sect; 49 Abs. 1 zu mildern. &sect; 23 Abs. 3 gilt entsprechend. </p>
<p align="justify">(2) Ebenso wird bestraft, wer sich bereit erkl&auml;rt, wer das Erbieten eines anderen annimmt oder wer mit einem anderen verabredet, ein Verbrechen zu begehen oder zu ihm anzustiften. </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 4. Juli 2018 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>