|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
IX ZB 244/08
|
|
vom
|
|
3. Februar 2011
|
|
in dem Insolvenzverfahren
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch den Vorsitzenden Richter
|
|
Prof. Dr. Kayser, die Richter Prof. Dr. Gehrlein, Vill, Dr. Fischer und Grupp
|
|
am 3. Februar 2011
|
|
beschlossen:
|
|
Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 4. Zivilkammer
|
|
des Landgerichts Kleve vom 30. September 2008 wird auf Kosten
|
|
des Schuldners verworfen.
|
|
Der Antrag des Schuldners auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe für das Rechtsbeschwerdeverfahren wird abgelehnt.
|
|
Der Gegenstandswert wird auf 5.000 € festgesetzt.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
1
|
|
|
|
Die gemäß § 574 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 ZPO, §§ 6, 7, 231 Abs. 3 InsO
|
|
statthafte Rechtsbeschwerde ist unzulässig, weil ein Zulässigkeitsgrund nicht
|
|
gegeben ist (§ 574 Abs. 2 ZPO).
|
|
|
|
2
|
|
|
|
1. Soweit das Beschwerdegericht den Zurückweisungsgrund des § 231
|
|
Abs. 1 Nr. 3 InsO als erfüllt erachtet, ist das Willkürverbot (Art. 3 Abs. 1 GG)
|
|
nicht verletzt.
|
|
|
|
- 3 -
|
|
|
|
3
|
|
|
|
Bei der Frage der Erfüllbarkeit des Insolvenzplans sind dem Insolvenzgericht maßvolle Prognosen erlaubt (Otte in Kübler/Prütting/Bork, InsO § 231
|
|
Rn. 17). Vor diesem Hintergrund kann die Würdigung, dass eine Umsetzung
|
|
des Plans an der rechtsverbindlichen Veräußerung des Grundstücks scheitert,
|
|
unter dem Blickwinkel des Art. 3 Abs. 1 GG nicht beanstandet werden.
|
|
|
|
4
|
|
|
|
2. Ein Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG scheidet aus.
|
|
|
|
5
|
|
|
|
Sofern der Schuldner - wie die Rechtsbeschwerde geltend macht - sein
|
|
Schreiben vom 31. Mai 2008 als Beanstandung gegen die Wirksamkeit des von
|
|
der Insolvenzverwalterin vorgenommenen Veräußerungsgeschäfts verstanden
|
|
wissen will, wurde dieser Einwand von dem Beschwerdegericht berücksichtigt.
|
|
Dieses hat sich in der angefochtenen Entscheidung eingehend mit der Verbindlichkeit des zwischen der Insolvenzverwalterin und dem Erwerber geschlossenen Veräußerungsvertrages auseinandergesetzt.
|
|
|
|
6
|
|
|
|
3. Die von der Rechtsbeschwerde angenommene Grundsatzbedeutung
|
|
liegt nicht vor. Kann der Insolvenzplan infolge des Grundstücksverkaufs nicht
|
|
realisiert werden, steht das von dem Sohn des Schuldners für den Fall seiner
|
|
Umsetzung in Aussicht gestellte Kapital zur Erfüllung der Ansprüche der Gläubiger nicht zur Verfügung.
|
|
|
|
- 4 -
|
|
|
|
7
|
|
|
|
4. Der Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe ist mangels Erfolgsaussicht abzulehnen (§ 114 Satz 1 ZPO).
|
|
Kayser
|
|
|
|
Gehrlein
|
|
Fischer
|
|
|
|
Vorinstanzen:
|
|
AG Kleve, Entscheidung vom 14.07.2008 - 32 IN 15/07 LG Kleve, Entscheidung vom 30.09.2008 - 4 T 208/08 -
|
|
|
|
Vill
|
|
Grupp
|
|
|
|
|