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<title>Verhandlungstermin f&uuml;r den 12. Juli 2018, 10.00 Uhr, in Sachen III ZR 391/17 (Unentgeltliche Bef&ouml;rderung von Bundespolizisten) </title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 083 vom 30.04.18">
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<meta name="LfdNr" content="083">
<meta name="Jahr" content="2018">
<meta name="Senat" content="III. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="III ZR 391/17">
<meta name="Datum" content="30.04.18">
<meta name="" content="30.04.18">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 83/2018 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Verhandlungstermin f&uuml;r den 12. Juli 2018, 10.00 Uhr, in Sachen </b></font></div></p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b> III ZR 391/17 (Unentgeltliche Bef&ouml;rderung von Bundespolizisten) </b></font></div></p>
<p align="justify">Die Kl&auml;gerin ist ein deutsches Luftfahrtunternehmen, das nationale und internationale Linienfl&uuml;ge durchf&uuml;hrt. Gem&auml;&szlig; &sect;&sect; 4a, 62 Abs. 2 Nr. 2 des Bundespolizeigesetzes (BPolG) ist sie verpflichtet, auf bestimmten, von der Bundespolizei aufgrund einer umfassenden polizeilichen Lageauswertung ausgew&auml;hlten und ihr im Voraus mitgeteilten Fl&uuml;gen Beamte der Bundespolizei als sogenannte Flugsicherheitsbegleiter (&quot;Sky Marshals&quot;) unentgeltlich zu bef&ouml;rdern. Die Kl&auml;gerin verlangt von der beklagten Bundesrepublik Deutschland die Erstattung passagierbezogener Zahlungen, die sie f&uuml;r die Bef&ouml;rderung von Bundespolizeibeamten als Flugsicherheitsbegleiter an Dritte (in- und ausl&auml;ndische Flugh&auml;fen und Beh&ouml;rden) entrichten muss. Hierzu geh&ouml;ren etwa Bef&ouml;rderungssteuern, Einreisegeb&uuml;hren und Benutzungsentgelte (z.B. Zollgeb&uuml;hren, Start- und Landeentgelte). Diese beziffert sie f&uuml;r den Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis zum 17. September 2015 auf insgesamt 2.331.151,37 €, wovon 1.361.121,82 € im Inland und 970.029,55 € im Ausland angefallen sind. Weiterhin begehrt sie die Feststellung, dass die Beklagte verpflichtet ist, ihr die ab dem 18. September 2015 entstehenden entsprechenden Aufwendungen zu erstatten. </p>
<p align="justify">Die Kl&auml;gerin ist der Auffassung, dass die gesetzliche Pflicht zur unentgeltlichen Bef&ouml;rderung nach &sect; 62 Abs. 2 Nr. 2 BPolG nicht die Verpflichtung einschlie&szlig;e, passierbezogene Zahlungen an Dritte zu tragen. Dar&uuml;ber hinaus meint sie, dass die Pflicht zur unentgeltlichen Bef&ouml;rderung nur f&uuml;r das Inland gelte, weil den Flugsicherheitsbegleitern der Bundespolizei au&szlig;erhalb des Hoheitsgebiets der Bundesrepublik Deutschland keine Befugnisse nach &sect; 4a BPolG zust&uuml;nden. Sie st&uuml;tzt ihre Klageforderung auf einen Ausgleichsanspruch nach &sect; 51 Abs. 2 Nr. 2 BPolG beziehungsweise &sect; 51 Abs. 2 Nr. 1 BPolG (f&uuml;r Auslandsfl&uuml;ge), hilfsweise auf &sect; 812 Abs. 1 Satz 1 BGB. </p>
<p align="justify">Das Landgericht Potsdam hat die Klage abgewiesen. Das Brandenburgische Oberlandesgericht hat die hiergegen eingelegte Berufung der Kl&auml;gerin zur&uuml;ckgewiesen. Mit ihrer vom Berufungsgericht zugelassenen Revisionen verfolgt die Kl&auml;gerin ihre Klage weiter. </p>
<p align="justify"><b>Vorinstanzen: </b></p>
<p align="justify">LG Potsdam – Urteil vom 17. Februar 2016 – 11 O 245/14 </p>
<p align="justify">Brandenburgisches OLG – Urteil vom 14. M&auml;rz 2017 – 2 U 12/16 </p>
<p align="justify"><b>Die ma&szlig;geblichen Vorschriften lauten: </b></p>
<p align="justify"><b>&sect; 4a Bundespolizeigesetz (BPolG): </b></p>
<p align="justify">1Die Bundespolizei kann zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Sicherheit oder Ordnung an Bord deutscher Luftfahrzeuge eingesetzt werden. 2&sect; 12 Abs. 1 Satz 1 des Luftsicherheitsgesetzes bleibt unber&uuml;hrt. 3Ma&szlig;nahmen nach Satz 1 m&uuml;ssen stets im Einklang mit den Anforderungen an die Sicherheit des Luftfahrzeugs und der Passagiere stehen und sind daher grunds&auml;tzlich in enger Abstimmung mit dem Luftfahrzeugf&uuml;hrer zu treffen. </p>
<p align="justify"><b>&sect; 62 Abs. 2 Satz 2 Bundespolizeigesetz (BPolG): </b></p>
<p align="justify">(2) Die im grenz&uuml;berschreitenden Reiseverkehr t&auml;tigen Verkehrsunternehmen sowie die Betreiber von Unternehmen, auf deren Betriebsgel&auml;nde die Bundespolizei Aufgaben nach den &sect;&sect; 2 bis 4a wahrzunehmen hat, sind verpflichtet, </p>
<p align="justify">1. … </p>
<p align="justify">2. sie bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben unentgeltlich zu bef&ouml;rdern, </p>
<p align="justify">3. … </p>
<p align="justify"><b>&sect; 51 Bundespolizeigesetz (BPolG): </b></p>
<p align="justify">(1) Erleidet jemand </p>
<p align="justify">1. infolge einer rechtm&auml;&szlig;igen Inanspruchnahme nach &sect; 20 Abs. 1 oder </p>
<p align="justify">2. durch eine Ma&szlig;nahme auf Grund des &sect; 62 Abs. 1 </p>
<p align="justify">einen Schaden, so ist ihm ein angemessener Ausgleich zu gew&auml;hren. </p>
<p align="justify">(2) Absatz 1 gilt entsprechend, wenn jemand </p>
<p align="justify">1. infolge einer rechtswidrigen Ma&szlig;nahme oder </p>
<p align="justify">2. als unbeteiligter Dritter </p>
<p align="justify">bei der Erf&uuml;llung von Aufgaben der Bundespolizei einen Schaden erleidet. </p>
<p align="justify">(3) … </p>
<p align="justify"><b>&sect; 812 Abs. 1 Satz 1 BGB: </b></p>
<p align="justify">(1) 1Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet. 2… </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 27. April 2018 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>