54 lines
No EOL
2.1 KiB
Text
54 lines
No EOL
2.1 KiB
Text
BUNDESGERICHTSHOF
|
||
BESCHLUSS
|
||
IX ZB 92/11
|
||
vom
|
||
6. April 2011
|
||
in dem Insolvenzverfahren
|
||
|
||
- 2 -
|
||
|
||
Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch den Vorsitzenden Richter
|
||
Prof. Dr. Kayser, die Richter Raebel, Prof. Dr. Gehrlein, Grupp und die Richterin
|
||
Möhring
|
||
am 6. April 2011
|
||
beschlossen:
|
||
Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 1. Zivilkammer
|
||
des Landgerichts Ingolstadt vom 14. Januar 2011 wird auf Kosten
|
||
des Rechtsbeschwerdeführers als unzulässig verworfen.
|
||
Der Antrag auf Prozesskostenhilfe für eine Rechtsbeschwerde gegen den vorgenannten Beschluss wird abgelehnt.
|
||
|
||
Gründe:
|
||
1
|
||
|
||
Die gemäß §§ 6, 7, § 64 Abs. 3 InsO statthafte Rechtsbeschwerde
|
||
ist nach § 577 Abs. 1 Satz 2 ZPO als unzulässig zu verwerfen, weil sie nicht
|
||
durch einen beim Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwalt eingelegt
|
||
worden ist. Entgegen der Meinung des Schuldners folgt aus § 78 Abs. 1 Satz 3
|
||
ZPO, dass der Anwaltszwang grundsätzlich für jede Verfahrenshandlung gegenüber dem Rechtsbeschwerdegericht gilt, mithin auch für die Einlegung eines
|
||
Rechtsmittels. Gegen die Regelung bestehen keine verfassungsrechtlichen Bedenken (BVerfG NJW 1993, 3192; Beschluss vom 9. November 2009 - 1 BvR
|
||
2298/09, n.v.).
|
||
|
||
- 3 -
|
||
|
||
2
|
||
|
||
2. Der Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe ist abzulehnen, weil
|
||
die in Aussicht genommene Rechtsverfolgung keine Aussicht auf Erfolg hat
|
||
(§§ 4 InsO, 114 Satz 1 ZPO). Eine Rechtsbeschwerde, die von einem beigeordneten postulationsfähigen Rechtsanwalt eingelegt würde, wäre unzulässig.
|
||
Sie würde außerhalb der gemäß § 575 Abs. 1 Satz 1 ZPO vorgeschriebenen
|
||
einmonatigen Notfrist eingelegt werden. Wiedereinsetzung in diese Frist (§ 233
|
||
ZPO) könnte dem Schuldner nicht gewährt werden, weil er den Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe erst nach Fristablauf gestellt hat (vgl. BGH,
|
||
Beschluss vom 13. Februar 2008 - XII ZB 151/07, NJW-RR 2008, 942 Rn. 19;
|
||
vom 11. Juni 2008 - XII ZB 184/05, NJW-RR 2008, 1313 Rn. 24; vom 19. Januar 2011 - IX ZA 2/11, n.v., st. Rspr.).
|
||
Kayser
|
||
|
||
Raebel
|
||
Grupp
|
||
|
||
Gehrlein
|
||
Möhring
|
||
|
||
Vorinstanzen:
|
||
AG Ingolstadt, Entscheidung vom 22.07.2009 - 24 IN 237/00 LG Ingolstadt, Entscheidung vom 14.01.2011 - 12 T 2152/10 -
|
||
|
||
|