77 lines
No EOL
2.3 KiB
Text
77 lines
No EOL
2.3 KiB
Text
BUNDESGERICHTSHOF
|
||
BESCHLUSS
|
||
IV ZR 250/12
|
||
vom
|
||
16. Januar 2013
|
||
in dem Rechtsstreit
|
||
|
||
-2-
|
||
|
||
Der IV. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch die Vorsitzende Richterin Mayen, die Richter Wendt, Felsch, die Richterin
|
||
Harsdorf-Gebhardt und den Richter Dr. Karczewski
|
||
|
||
am 16: Januar 2013
|
||
|
||
beschlossen:
|
||
|
||
Die Beschwerde der Beklagten gegen die Nichtzulassung
|
||
der Revision in dem Beschluss des 12. Zivilsenats des
|
||
Oberlandesgerichts Koblenz vom 2. Juli 2012 wird zurückgewiesen. Die Rechtssache hat weder grundsätzliche Bedeutung noch erfordert die Fortbildung des Rechts oder die
|
||
Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine En tscheidung
|
||
|
||
des
|
||
|
||
Revisionsgerichts
|
||
|
||
(§ 543 Abs. 2
|
||
|
||
Satz 1
|
||
|
||
ZPO).
|
||
|
||
Nach § 1593 BGB a.F. kann die Nichtehelichkeit eines Kindes, das während der Ehe oder innerhalb von 302 Tagen
|
||
nach Auflösung oder Nichtigerklärung der Ehe geboren ist,
|
||
nur geltend gemacht werden, wenn die Ehelichkeit angefochten und die Nichtehelichkeit rechtskräftig festgestellt
|
||
ist. Diese Vorschrift entfaltet eine Sperrwirkung für das gesamte Zivilrecht und verbietet eine inzidente Prüfung, ob
|
||
ein Kind ehelich ist oder nicht (BGH, Urteil vom 25. März
|
||
1981 - IVb ZR 561/80, BGHZ 80, 218, 219; Soergel/Gaul,
|
||
BGB 12. Aufl. § 1591 Rn. 2, § 1593 Rn. 2; BGB-RGRK/
|
||
Böckermann, BGB 12. Aufl. §§ 1591, 1592 Rn. 18, § 1593
|
||
Rn. 2, 9; Palandt/Diederichsen, BGB 56. Aufl. § 1591 Rn. 1,
|
||
|
||
-3-
|
||
|
||
3). Demgegenüber kommt es, solange keine Anfechtung
|
||
der Ehelichkeit erfolgt ist, nicht darauf an, ob und inwieweit
|
||
die Voraussetzungen des § 1591 BGB a.F. vorliegen, insbesondere ob es den Umständen nach offenbar unmöglich
|
||
ist, dass die Frau das Kind von dem Ehemann empfangen
|
||
hat. Der Erblasser selbst hat Anfechtungsklage gemäß
|
||
§ 1594 BGB a.F. nicht erhoben, obwohl er spätestens
|
||
durch das Scheidungsurteil vom 17. Oktober 1947 wusste,
|
||
dass die Klägerin nicht von ihm abstammt.
|
||
|
||
Der Senat hat ferner die Rüge aus Artt. 3 Abs. 1, 103
|
||
Abs. 1 GG geprüft und für nicht durchgreifend erachtet. Von
|
||
einer weiteren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2
|
||
Halbsatz 2 ZPO abgesehen.
|
||
|
||
-4-
|
||
|
||
Die Beklagte trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens
|
||
(§ 97 Abs. 1 ZPO).
|
||
Streitwert: 23.578,69 €
|
||
|
||
Mayen
|
||
|
||
Wendt
|
||
|
||
Harsdorf-Gebhardt
|
||
|
||
Felsch
|
||
|
||
Dr. Karczewski
|
||
|
||
Vorinstanzen:
|
||
LG Koblenz, Entscheidung vom 15.06.2011 - 8 O 322/08 OLG Koblenz, Entscheidung vom 02.07.2012 - 12 U 793/11 -
|
||
|
||
|