|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
V ZB 35/10
|
|
vom
|
|
10. Februar 2010
|
|
in der Freiheitsentziehungssache
|
|
mit den Beteiligten:
|
|
Nachschlagewerk:
|
|
|
|
ja
|
|
|
|
BGHZ:
|
|
|
|
nein
|
|
|
|
BGHR:
|
|
|
|
ja
|
|
|
|
FamFG § 70 Abs. 3 Satz 2
|
|
|
|
Ohne Zulassung ist nach § 70 Abs. 3 Satz 2 FamFG nur die Rechtsbeschwerde des
|
|
Betroffenen gegen seine Inhaftierung zulässig. Die Rechtsbeschwerde der beteiligten
|
|
Behörde gegen eine Verkürzung der weiteren Sicherungshaft bedarf der Zulassung
|
|
nach § 70 Abs. 2 Satz 1 FamFG.
|
|
|
|
BGH, Beschluss vom 10. Februar 2010 - V ZB 35/10 - LG Bielefeld
|
|
AG Bielefeld
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der V. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 10. Februar 2010 durch die
|
|
Richter Dr. Klein, Dr. Schmidt-Räntsch, Dr. Czub, Halfmeier und Leupertz
|
|
beschlossen:
|
|
Die Rechtsbeschwerde der Beteiligten zu 2 gegen den Beschluss
|
|
der 23. Zivilkammer des Landgerichts Bielefeld vom 27. Januar
|
|
2010 wird auf ihre Kosten als unzulässig verworfen.
|
|
Der Wert des Rechtsbeschwerdeverfahrens beträgt 3.000 €.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
|
|
I.
|
|
1
|
|
|
|
Dem Betroffenen ist durch bestandskräftigen Bescheid aufgegeben worden, das Bundesgebiet bis zum Ablauf des 30. November 2008 zu verlassen.
|
|
Zur Sicherung der Abschiebung ist am 27. Juni 2009 die Sicherungshaft zuletzt
|
|
bis zum Ablauf des 26. Dezember 2009 angeordnet worden. Die danach angeordnete weitere Sicherungshaft hat das Landgericht mit dem angefochtenen
|
|
Beschluss bis zum 11. Februar 2010 verkürzt.
|
|
|
|
II.
|
|
2
|
|
|
|
1. Die Rechtsbeschwerde der Beteiligten zu 2 gegen diese Verkürzung
|
|
der weiteren Sicherungshaft ist unzulässig. Sie ist in dem Beschluss nicht zugelassen. Ohne Zulassung ist die Rechtsbeschwerde nach § 70 Abs. 3 Satz 2
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
FamFG nur zulässig, wenn sie sich gegen die Anordnung der Sicherungshaft
|
|
richtet. Gemeint ist damit die Rechtsbeschwerde des Betroffenen gegen seine
|
|
Inhaftierung (Begründung der Vorschrift in der Beschlussempfehlung zur
|
|
BRAO-Novelle 2009 in BT-Drucks. 16/12717 S. 60). Für das Rechtsmittel der
|
|
beteiligten Behörde, das sich gegen die Verkürzung der Sicherungshaft richtet,
|
|
sollte es dagegen bei der Notwendigkeit einer Zulassung bleiben. Diese liegt
|
|
hier nicht vor. Sie kann auch nicht in der Rechtsmittelbelehrung gesehen werden, die in erster Linie für den Betroffenen gedacht ist und diesen jedenfalls
|
|
inhaltlich zutreffend darauf hinweist, dass er selbst gegen die verkürzte Fortdauer der Sicherungshaft ohne Zulassung Rechtsbeschwerde einlegen konnte.
|
|
2. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung erledigt sich hier-
|
|
|
|
3
|
|
mit.
|
|
|
|
-4-
|
|
|
|
3. Die Kostenentscheidung beruht auf § 84 FamFG.
|
|
|
|
4
|
|
Klein
|
|
|
|
Schmidt-Räntsch
|
|
Halfmeier
|
|
|
|
Czub
|
|
Leupertz
|
|
|
|
Vorinstanzen:
|
|
AG Bielefeld, Entscheidung vom 23.12.2009 - 9 XIV 5382 B LG Bielefeld, Entscheidung vom 27.01.2010 - 23 T 3/10 -
|
|
|
|
|