|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
II ZR 130/08
|
|
vom
|
|
28. Juli 2010
|
|
in dem Rechtsstreit
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes hat am 28. Juli 2010 durch
|
|
den Vorsitzenden Richter Prof. Dr. Goette und die Richter Dr. Reichart,
|
|
Dr. Drescher, Dr. Löffler und Born
|
|
|
|
beschlossen:
|
|
Der Gegenstandswert der anwaltlichen Tätigkeit des Prozessbevollmächtigten der Beschwerdegegner wird für die Klägerin und
|
|
den Drittwiderbeklagten jeweils auf 30 Millionen Euro, insgesamt
|
|
auf 60 Millionen Euro festgesetzt.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
1
|
|
|
|
Der Gegenstandswert der anwaltlichen Tätigkeit des Prozessbevollmächtigten ist auf 60 Millionen Euro festzusetzen (§ 33 Abs. 1, § 22 Abs. 2 Satz 2
|
|
RVG). Der Gebührenstreitwert nach § 39 Abs. 2 GKG, den der Senat auf
|
|
30 Millionen Euro festgesetzt hat, ist für die Rechtsanwaltsgebühren des Prozessbevollmächtigten der Beschwerdegegner nicht maßgebend, weil er zwei
|
|
Personen in derselben Angelegenheit bei verschiedenen Gegenständen vertreten hat (§ 23 Abs. 1 Satz 4, § 22 Abs. 2 Satz 2 RVG). Der Gegenstandswert der
|
|
anwaltlichen Tätigkeit des Prozessbevollmächtigten der Beschwerdegegner
|
|
beträgt im Verhältnis zu den von ihm vertretenen Parteien jeweils 30 Millionen
|
|
Euro, insgesamt 60 Millionen Euro.
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
2
|
|
|
|
1. Für den Gegenstandswert sind die Werte der beiden vertretenen Parteien zu addieren. Nach § 22 Abs. 2 RVG beträgt der Wert in derselben Angelegenheit höchstens 30 Millionen Euro und bei mehreren Personen als Auftraggeber für jede Person höchstens 30 Millionen Euro, insgesamt jedoch nicht
|
|
mehr als 100 Millionen Euro. Die Erhöhung über 30 Millionen Euro setzt voraus,
|
|
dass die anwaltliche Tätigkeit für die mehreren Auftraggeber in derselben Angelegenheit verschiedene Gegenstände betrifft (BGH, Beschluss vom 2. März
|
|
2010 - II ZR 62/06, NJW 2010, 1373 Rn. 10). Der Gegenstand der anwaltlichen
|
|
Tätigkeit ist dann derselbe, wenn der Rechtsanwalt für mehrere Auftraggeber
|
|
wegen desselben Rechts oder Rechtsverhältnisses tätig wird. Der Gegenstand
|
|
der Tätigkeit für die beiden Auftraggeber unterschied sich. Gegenstand der Tätigkeit für die Klägerin war deren Gesellschaftsverhältnis, Gegenstand der Tätigkeit für den Drittwiderbeklagten war dessen Gesellschaftsverhältnis in der
|
|
d.
|
|
|
|
GmbH & Co. KG. Die Klageanträge und die Anträge der Wi-
|
|
|
|
der-Widerklage betrafen die Auswirkungen einer Übertragung der Anteile des
|
|
Drittwiderbeklagten an der Klägerin in dieser Gesellschaft. Auch die Widerklage
|
|
auf Unterlassung der Mitwirkung der Übertragung der Anteile betraf beide jeweils in ihrem Gesellschaftsverhältnis.
|
|
|
|
-4-
|
|
|
|
3
|
|
|
|
2. Der
|
|
|
|
Gegenstandswert
|
|
|
|
ist
|
|
|
|
für
|
|
|
|
jeden
|
|
|
|
Beschwerdegegner
|
|
|
|
auf
|
|
|
|
30 Millionen Euro festzusetzen, weil der zugrunde zu legende Wert ihrer Gesellschaftsanteile bei einem Gesamtwert der d.
|
|
|
|
GmbH & Co.
|
|
|
|
KG von bis zu 1 Milliarde Euro den Höchstwert von 30 Millionen Euro übersteigt.
|
|
|
|
Goette
|
|
|
|
Reichart
|
|
Löffler
|
|
|
|
Drescher
|
|
Born
|
|
|
|
Vorinstanzen:
|
|
LG Karlsruhe, Entscheidung vom 16.02.2007 - 13 O 17/06 KfH I OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 13.03.2008 - 8 U 60/07 -
|
|
|
|
|