|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
4 StR 126/12
|
|
vom
|
|
3. Juli 2012
|
|
in der Strafsache
|
|
gegen
|
|
|
|
wegen versuchten Totschlags u.a.
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat nach Anhörung des Generalbundesanwalts und des Beschwerdeführers am 3. Juli 2012 gemäß § 46 Abs. 1,
|
|
§ 349 Abs. 2 StPO beschlossen:
|
|
|
|
1. Der Antrag des Angeklagten, ihm Wiedereinsetzung in den
|
|
vorigen Stand zur Begründung seiner Revision zu gewähren,
|
|
wird verworfen.
|
|
2. Die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Bielefeld vom 17. November 2011 wird verworfen.
|
|
3. Der Angeklagte hat die Kosten des Rechtsmittels und die
|
|
dem Nebenkläger im Revisionsverfahren entstandenen notwendigen Auslagen zu tragen.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
|
|
1
|
|
|
|
Das Landgericht hat den Angeklagten wegen versuchten Totschlags in
|
|
Tateinheit mit schwerer sowie gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt und die Einziehung eines Schraubendrehers angeordnet. Gegen das Urteil richtet sich die auf die Sachrüge gestützte Revision
|
|
des Angeklagten. Das Rechtsmittel sowie der von einem weiteren Verteidiger
|
|
des Angeklagten ferner gestellte Antrag auf Wiedereinsetzung in die Revisionsbegründungsfrist haben keinen Erfolg.
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
2
|
|
|
|
1. Der Antrag auf Wiedereinsetzung in die Revisionsbegründungsfrist ist
|
|
unzulässig, weil das Rechtsmittel - wie der Generalbundesanwalt in der Antragsschrift vom 23. April 2012 zutreffend dargelegt hat - rechtzeitig begründet
|
|
wurde. Er ist daher nicht nur gegenstandslos, sondern - weil auf eine unmögliche Rechtsfolge gerichtet - unzulässig (vgl. BGH, Beschluss vom 21. Dezember 2011 - 4 StR 553/11 mwN).
|
|
|
|
3
|
|
|
|
2. Die Revision ist aus den vom Generalbundesanwalt in der Antragsschrift vom 23. April 2012 dargelegten Gründen unbegründet im Sinne des
|
|
§ 349 Abs. 2 StPO. Ergänzend bemerkt der Senat:
|
|
|
|
4
|
|
|
|
Der Senat entnimmt dem Gesamtzusammenhang der Urteilsgründe,
|
|
dass der Angeklagte bei den Stichen in den Kopf des Nebenklägers einerseits
|
|
mit dem von der Strafkammer "zumindest" festgestellten bedingten Tötungsvorsatz gehandelt hat, er aber andererseits für den Fall, dass dieser Erfolg nicht
|
|
eintreten sollte, die tatsächlich eingetretenen schweren Folgen im Sinne des
|
|
§ 226 Abs. 1 Nr. 3 StGB als sichere Folgen seiner Handlungen vorausgesehen
|
|
hat (vgl. zum Vorliegen von direktem Tötungsvorsatz und wissentlichem Herbeiführen der schweren Folgen im Sinne des § 226 Abs. 2 StGB: BGH, Urteile vom
|
|
|
|
-4-
|
|
|
|
22. Januar 1997 - 3 StR 522/96, NStZ 1997, 233, 234; vom 14. Dezember 2000
|
|
- 4 StR 327/00, NJW 2001, 980, 981, und vom 25. Juni 2002 - 5 StR 103/02,
|
|
BGHR StGB § 226 Abs. 2 schwere Körperverletzung 2).
|
|
|
|
Mutzbauer
|
|
|
|
Roggenbuck
|
|
|
|
Bender
|
|
|
|
Schmitt
|
|
|
|
Quentin
|
|
|
|
|