|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
2 StR 425/15
|
|
vom
|
|
28. Januar 2016
|
|
in der Strafsache
|
|
gegen
|
|
|
|
1.
|
|
|
|
2.
|
|
|
|
wegen zu 1.: versuchter schwerer räuberischer Erpressung u.a.
|
|
zu 2.: Beihilfe zur räuberischen Erpressung
|
|
|
|
ECLI:DE:BGH:2016:280116B2STR425.15.0
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat auf Antrag des Generalbundesanwalts und nach Anhörung der Beschwerdeführer am 28. Januar 2016 gemäß
|
|
§ 349 Abs. 2 StPO beschlossen:
|
|
|
|
1. Die Revisionen der Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Erfurt vom 6. Juli 2015 werden als unbegründet verworfen – das Rechtsmittel des Angeklagten
|
|
|
|
W.
|
|
|
|
im Hin-
|
|
|
|
blick auf ein offensichtliches Schreibversehen mit der Maßgabe, dass dieser zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren
|
|
verurteilt ist –, weil die Nachprüfung aufgrund der Revisionsrechtfertigungen keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben hat.
|
|
Ergänzend bemerkt der Senat:
|
|
Soweit der Beschwerdeführer
|
|
|
|
W.
|
|
|
|
zutreffend bean-
|
|
|
|
standet, dass in den Urteilsgründen Vorgeschichte, Tatschilderung, nicht verfahrensgegenständliche strafbare Handlungen und Beweiswürdigung vermischt seien, teilt der Senat die
|
|
Auffassung des Generalbundesanwalts, dass sich diese Unübersichtlichkeit auf den Schuld- und Strafausspruch nicht
|
|
ausgewirkt hat.
|
|
Die Urteilsgründe müssen so abgefasst werden, dass sie erkennen lassen, welche der festgestellten Tatsachen den objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmalen der abgeurteilten Taten zuzuordnen sind und diese ausfüllen können (vgl.
|
|
Meyer-Goßner/Appl, Die Urteile in Strafsachen, 29. Aufl.,
|
|
Rn. 281 ff.). Hier ist den Gründen einschließlich der rechtli-
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
chen Würdigung im Gesamtzusammenhang noch hinreichend
|
|
zu entnehmen, welche Handlungen als Straftaten der Angeklagten abgeurteilt sind.
|
|
Die Urteilsgründe haben jedoch nicht die Aufgabe, jede Einzelheit des Rahmengeschehens darzustellen. Die Wiedergabe
|
|
von zahlreichen nebensächlichen Details ohne erkennbare
|
|
Entscheidungserheblichkeit macht die Urteilsgründe unübersichtlich, fehleranfällig und führt zu unnötiger Schreib- und Lesearbeit. § 267 Abs. 1 StPO erfordert auch nicht die Dokumentation aller in der Hauptverhandlung erhobenen Beweise,
|
|
sondern nur der wesentlichen Beweisergebnisse und ihrer
|
|
Würdigung durch das Tatgericht (vgl. BGH, Beschluss vom
|
|
9. April 1999 – 3 StR 54/99; Appl in Festschrift für Rissing-van
|
|
Saan, 2011, S. 35, 45). Die Urteilsgründe sollen alles Wesentliche enthalten, aber nicht mehr als dies. Für ihre sachgerechte Abfassung tragen die Berufsrichter der Strafkammer die
|
|
Gesamtverantwortung.
|
|
|
|
-4-
|
|
|
|
2. Die Beschwerdeführer haben die Kosten ihrer Rechtsmittel zu
|
|
tragen.
|
|
Fischer
|
|
|
|
Appl
|
|
Zeng
|
|
|
|
Eschelbach
|
|
Bartel
|
|
|
|
|