83 lines
3.5 KiB
Text
83 lines
3.5 KiB
Text
|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|||
|
BESCHLUSS
|
|||
|
III ZR 250/09
|
|||
|
vom
|
|||
|
29. April 2010
|
|||
|
in dem Rechtsstreit
|
|||
|
|
|||
|
- 2 -
|
|||
|
|
|||
|
Der III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 29. April 2010 durch den
|
|||
|
Vizepräsidenten Schlick und die Richter Dörr, Dr. Herrmann, Hucke und
|
|||
|
Tombrink
|
|||
|
beschlossen:
|
|||
|
Die Beschwerde des Klägers gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des 14. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Köln
|
|||
|
vom 25. August 2009 - I-14 U 11/05 - wird zurückgewiesen.
|
|||
|
Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat der Kläger zu tragen.
|
|||
|
Streitwert: 242.628,17 €.
|
|||
|
|
|||
|
Gründe:
|
|||
|
Die Rechtssache hat weder grundsätzliche Bedeutung noch ist eine Ent-
|
|||
|
|
|||
|
1
|
|||
|
|
|||
|
scheidung des Revisionsgerichts zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung oder zur Rechtsfortbildung erforderlich (§ 543 Abs. 2 Satz 1 ZPO).
|
|||
|
Insbesondere ist die Rüge des Klägers unbegründet, das Berufungsge-
|
|||
|
|
|||
|
2
|
|||
|
|
|||
|
richt habe gegen sein Grundrecht auf Gewährung rechtlichen Gehörs (Art. 103
|
|||
|
Abs. 1 GG) verstoßen, weil es sowohl seinen Beweisantrag auf Einholung eines
|
|||
|
weiteren schriftlichen Sachverständigengutachtens übergangen als auch die
|
|||
|
beantragte Erläuterung und Befragung des Sachverständigen nicht veranlasst
|
|||
|
habe.
|
|||
|
|
|||
|
- 3 -
|
|||
|
|
|||
|
3
|
|||
|
|
|||
|
Richtig ist zwar, dass das Gericht dem Antrag einer Partei auf Ladung
|
|||
|
des Sachverständigen zur Erläuterung seines schriftlichen Gutachtens grundsätzlich zu entsprechen hat, auch wenn es das schriftliche Gutachten für überzeugend hält und selbst keinen weiteren Erläuterungsbedarf sieht. Die Partei
|
|||
|
hat zur Gewährleistung des rechtlichen Gehörs nach §§ 397, 402 ZPO einen
|
|||
|
Anspruch darauf, dass sie dem Sachverständigen die Fragen, die sie zur Erläuterung der Sache für erforderlich hält, zur mündlichen Beantwortung vorlegen
|
|||
|
kann (BGH, Beschluss vom 14. Juli 2009 - VIII ZR 295/08 - NJW-RR 2009,
|
|||
|
1361, 1362 m.w.N.). Entgegen den Ausführungen in der Beschwerde hat der
|
|||
|
Kläger jedoch mit dem von ihr in Bezug genommenen Schriftsatz vom 30. Mai
|
|||
|
2008 nicht die mündliche Erläuterung des schriftlichen Gutachtens und der ergänzenden Stellungnahme des Sachverständigen vom 8. April 2008 verlangt.
|
|||
|
Dementsprechend hat der zweitinstanzliche Prozessbevollmächtigte des Klägers auch weder die Terminsverfügungen des Vorsitzenden des Berufungssenats vom 13. März 2009, 27. April 2009 und vom 6. Mai 2009, mit denen die
|
|||
|
Ladung des Sachverständigen nicht angeordnet wurde, beanstandet, noch in
|
|||
|
dem Verhandlungstermin vom 28. Mai 2009 insoweit Einwendungen erhoben.
|
|||
|
|
|||
|
4
|
|||
|
|
|||
|
Auch die unterbliebene Einholung weiterer (schriftlicher) sachverständiger Äußerungen stellt keinen Verstoß gegen das Grundrecht des Klägers auf
|
|||
|
Gewährung des rechtlichen Gehörs dar. Er hatte Gelegenheit, zu dem Gutachten des Sachverständigen S.
|
|||
|
|
|||
|
Stellung zu nehmen und hat hiervon mit sei-
|
|||
|
|
|||
|
nem Schriftsatz vom 11. Juni 2007 auch ausgiebig Gebrauch gemacht. Auf die
|
|||
|
daraufhin verfasste Gutachtenergänzung hat er wiederum Stellung genommen.
|
|||
|
Ob das Gericht den Sachverständigen nochmals um eine Ergänzung ersucht,
|
|||
|
ihn mit einer vollständig neuen Begutachtung beauftragt oder einen weiteren
|
|||
|
Sachverständigen heranzieht, steht in seinem pflichtgemäßen Ermessen (Zöl-
|
|||
|
|
|||
|
- 4 -
|
|||
|
|
|||
|
ler/Greger, ZPO, 28. Aufl., § 412 Rn. 1). Dass dem Berufungsgericht bei der
|
|||
|
Ausübung seines Ermessens ein zulassungsrechtlich beachtlicher Fehler unterlaufen ist, ist nicht ersichtlich.
|
|||
|
5
|
|||
|
|
|||
|
Von einer weiteren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2,
|
|||
|
2. Halbsatz ZPO abgesehen.
|
|||
|
Schlick
|
|||
|
|
|||
|
Dörr
|
|||
|
Hucke
|
|||
|
|
|||
|
Herrmann
|
|||
|
Tombrink
|
|||
|
|
|||
|
Vorinstanzen:
|
|||
|
LG Köln, Entscheidung vom 30.10.2003 - 2 O 744/02 OLG Köln, Entscheidung vom 25.08.2009 - I-14 U 11/05 -
|
|||
|
|
|||
|
|