71 lines
2.5 KiB
Text
71 lines
2.5 KiB
Text
|
5 StR 165/07
|
|||
|
|
|||
|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|||
|
BESCHLUSS
|
|||
|
vom 24. Mai 2007
|
|||
|
in der Strafsache
|
|||
|
gegen
|
|||
|
|
|||
|
wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes
|
|||
|
|
|||
|
-2-
|
|||
|
|
|||
|
Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat am 24. Mai 2007
|
|||
|
beschlossen:
|
|||
|
|
|||
|
Auf die Revision des Angeklagten wird das Urteil des Landgerichts Hamburg vom 15. November 2006 nach § 349
|
|||
|
Abs. 4 StPO mit den Feststellungen aufgehoben. Ausgenommen sind die Feststellungen zum äußeren Tatgeschehen; insoweit wird die weitergehende Revision gemäß § 349
|
|||
|
Abs. 2 StPO als unbegründet verworfen.
|
|||
|
Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Jugendschutzkammer des Landgerichts
|
|||
|
zurückverwiesen.
|
|||
|
|
|||
|
G r ü n d e
|
|||
|
1
|
|||
|
|
|||
|
Das Landgericht hat den Angeklagten wegen schweren sexuellen
|
|||
|
Missbrauchs eines Kindes zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei
|
|||
|
Monaten verurteilt. Die auf die Verletzung sachlichen Rechts gestützte Revision des Angeklagten hat den aus dem Beschlusstenor ersichtlichen Erfolg.
|
|||
|
|
|||
|
2
|
|||
|
|
|||
|
Der Generalbundesanwalt hat in seiner Antragschrift vom 19. April 2007 ausgeführt:
|
|||
|
|
|||
|
3
|
|||
|
|
|||
|
„Die aufgrund der allgemeinen Sachrüge gebotene Nachprüfung des
|
|||
|
Urteils weckt nur insoweit durchgreifende Rechtsbedenken, als es den Tatvorsatz des Angeklagten betrifft. Die nicht weiter erläuterte Auffassung der
|
|||
|
Strafkammer, die ‚Feststellungen zum subjektiven Tatbestand’ ergäben ‚sich
|
|||
|
zwingend aus dem objektiv festgestellten Sachverhalt’ (UA S. 15), kann in
|
|||
|
|
|||
|
-3-
|
|||
|
|
|||
|
Hinblick auf die Kenntnis des Angeklagten vom Alter der Geschädigten nicht
|
|||
|
geteilt werden; hierzu folgt auch aus dem Urteilszusammenhang nichts (vgl.
|
|||
|
BGH, Beschluss vom 29. Oktober 2002 – 3 StR 358/02 – in StV 2003, 393).
|
|||
|
Dass der Angeklagte von seinem Recht, nicht zur Sache auszusagen,
|
|||
|
Gebrauch gemacht hat, entband die Strafkammer nicht von ihrer Verpflichtung ausreichende Feststellungen auch zur inneren Tatseite im Urteil darzulegen.“
|
|||
|
4
|
|||
|
|
|||
|
Dem stimmt der Senat zu.
|
|||
|
|
|||
|
5
|
|||
|
|
|||
|
Der rechtsfehlerfrei festgestellte objektive Tatbestand wird von dem
|
|||
|
Rechtsfehler nicht berührt. In diesem Umfang bleibt die Revision erfolglos.
|
|||
|
|
|||
|
6
|
|||
|
|
|||
|
Sollte der neue Tatrichter die innere Tatseite des § 176 StGB nicht
|
|||
|
feststellen, wird alternativ eine Strafbarkeit nach den Vorschriften der §§ 179,
|
|||
|
182 und 185 StGB zu prüfen sein. Er wird – ohne dass dies gegebenenfalls
|
|||
|
zur Strafmilderung führen müsste – erneut das Vorliegen der Voraussetzungen einer alkoholbedingt erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit des
|
|||
|
Angeklagten zu prüfen haben.
|
|||
|
Basdorf
|
|||
|
|
|||
|
Häger
|
|||
|
Schaal
|
|||
|
|
|||
|
Gerhardt
|
|||
|
Jäger
|
|||
|
|
|||
|
|