81 lines
2.4 KiB
Text
81 lines
2.4 KiB
Text
|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|||
|
BESCHLUSS
|
|||
|
1 StR 291/11
|
|||
|
vom
|
|||
|
28. Juni 2011
|
|||
|
in der Strafsache
|
|||
|
gegen
|
|||
|
|
|||
|
1.
|
|||
|
|
|||
|
2.
|
|||
|
|
|||
|
wegen zu 1.: Beihilfe zum Raub u.a.
|
|||
|
zu 2.: Raubes u.a.
|
|||
|
|
|||
|
-2-
|
|||
|
|
|||
|
Der 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat am 28. Juni 2011 beschlossen:
|
|||
|
|
|||
|
Die Revisionen der Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts
|
|||
|
Passau vom 21. März 2011 werden als unbegründet verworfen, da
|
|||
|
die Nachprüfung des Urteils auf Grund der Revisionsrechtfertigungen keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben hat
|
|||
|
(§ 349 Abs. 2 StPO).
|
|||
|
Jeder Beschwerdeführer hat die Kosten seines Rechtsmittels zu
|
|||
|
tragen.
|
|||
|
|
|||
|
Ergänzend bemerkt der Senat:
|
|||
|
Nach den Feststellungen schlug der Angeklagte J.
|
|||
|
|
|||
|
unvermittelt und ohne
|
|||
|
|
|||
|
Anlass mit einer Glasflasche auf den Geschädigten ein, brachte den schwer
|
|||
|
Benommenen sodann auf dem Straßenasphalt zum Liegen, schlug auf ihn ein,
|
|||
|
versetzte ihm einen Kopfstoß und versuchte, ihm mit den Fingern in die Augen
|
|||
|
zu stechen. Unterstützt durch den Angeklagten R.
|
|||
|
|
|||
|
, der ebenfalls auf
|
|||
|
|
|||
|
den am Boden Liegenden einschlug, beraubte der Angeklagte J.
|
|||
|
|
|||
|
dann
|
|||
|
|
|||
|
den Geschädigten und übergab die an sich genommenen Gegenstände an R.
|
|||
|
. Sodann setzten beide Angeklagten ihre Schläge auf den Geschädigten
|
|||
|
fort, bis dessen Nichte, die den Angriff auf ihren Onkel bemerkt hatte, einschritt
|
|||
|
(UA S. 7). Zu einem nicht näher feststellbaren Zeitpunkt während des Tatgeschehens hatte zudem der Angeklagte R.
|
|||
|
|
|||
|
, der feste Turnschuhe trug,
|
|||
|
|
|||
|
dem Geschädigten mit dem rechten Fuß mindestens zwei mit voller Wucht
|
|||
|
ausgeführte gezielte Tritte gegen den Kopf versetzt, so dass der Kopf des Geschädigten hin- und herschlug (UA S. 8). Bei diesem Tatbild stellt es einen
|
|||
|
Rechtsfehler dar, dass das Landgericht bei dem zur Tatzeit jugendlichen Ange-
|
|||
|
|
|||
|
-3-
|
|||
|
|
|||
|
klagten J.
|
|||
|
|
|||
|
lediglich schädliche Neigungen und nicht auch Schwere der
|
|||
|
|
|||
|
Schuld (vgl. § 17 Abs. 2 JGG) angenommen, das Vorliegen einer solchen nicht
|
|||
|
einmal in Erwägung gezogen hat (UA S. 15 f.). Bei zutreffender Bewertung der
|
|||
|
sich aus den Urteilsfeststellungen ergebenden Schuldschwere der Tat und des
|
|||
|
in der Tatausführung zum Ausdruck kommenden erheblichen Erziehungsbedarfs hätte beim Angeklagten J.
|
|||
|
|
|||
|
die Verhängung einer Jugendstrafe nahe
|
|||
|
|
|||
|
gelegen, bei der eine Strafaussetzung zur Bewährung nicht mehr in Betracht
|
|||
|
gekommen wäre (vgl. § 18 Abs. 2 JGG). Der Angeklagte J.
|
|||
|
|
|||
|
ist durch die-
|
|||
|
|
|||
|
sen Rechtsfehler indes nicht beschwert.
|
|||
|
Nack
|
|||
|
|
|||
|
Rothfuß
|
|||
|
Jäger
|
|||
|
|
|||
|
Elf
|
|||
|
Sander
|
|||
|
|
|||
|
|