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  1. BUNDESGERICHTSHOF
  2. BESCHLUSS
  3. XI ZR 94/11
  4. vom
  5. 16. April 2013
  6. in dem Rechtsstreit
  7. -2-
  8. Der XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 16. April 2013 durch den
  9. Vorsitzenden Richter Wiechers, die Richter Dr. Grüneberg, Maihold und Pamp sowie
  10. die Richterin Dr. Menges
  11. beschlossen:
  12. Die Beschwerde der Streithelferin der Beklagten gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des 17. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 15. Dezember 2010 wird zurückgewiesen, weil die Rechtssache keine grundsätzliche Bedeutung hat
  13. und die Fortbildung des Rechts sowie die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts nicht
  14. erfordern (§ 543 Abs. 2 Satz 1 ZPO).
  15. Die Rüge, das Urteil sei unter Verstoß gegen § 309 ZPO (und
  16. Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG) mit der Folge der Eröffnung des Zulassungsgrundes des § 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Fall 2 ZPO von einem
  17. Richter mitgefällt worden, der an der dem Urteil zugrundeliegenden
  18. Verhandlung nicht teilgenommen habe, ist aufgrund der Berichtigung
  19. des Protokolls gemäß § 164 Abs. 2 und 3 ZPO gegenstandslos
  20. (BGH,
  21. Beschluss
  22. vom
  23. 30. November
  24. 1995
  25. - III ZR 227/94,
  26. BGHR ZPO § 164 Abs. 1 Protokollberichtigung 1; BFH, Beschluss
  27. vom 30. Januar 2003 - XI B 144/02, juris Rn. 3). Dass bei der Datierung des Vermerks gemäß § 164 Abs. 3 Satz 1 ZPO, die versehentlich auf den 18. Januar 2013 statt auf den 18. Februar 2013 lautet,
  28. ein Schreibfehler unterlaufen ist, ändert an der Wirksamkeit der Protokollberichtigung nichts.
  29. -3-
  30. Dem in Übereinstimmung mit § 164 Abs. 2 und 3 ZPO berichtigten
  31. Protokoll kommt, wie sich der Gesetzgebungsgeschichte (BRDrucks. 551/74 = BT-Drucks. 7/2729, S. 63 mit Stein/Jonas, ZPO,
  32. 19. Aufl., § 159 unter III.3 mit § 164 unter II.1) und der Systematik
  33. der §§ 164, 165 ZPO entnehmen lässt, Beweiskraft im Sinne des
  34. § 165
  35. ZPO
  36. zu
  37. (BGH,
  38. Beschluss
  39. vom
  40. 19. Dezember
  41. 1985
  42. - X ZB 5/85, VersR 1986, 487, 488; Musielak/Stadler, ZPO, 9. Aufl.,
  43. § 165 Rn. 1; Roth in Stein/Jonas, ZPO, 22. Aufl., § 165 Rn. 6 und
  44. 12). Eine (freibeweisliche) Überprüfung der Beachtlichkeit der Protokollberichtigung durch das Rechtsmittelgericht findet danach im Zivilprozess - anders als im Strafprozess (BGH, Beschluss vom 23. April
  45. 2007 - GSSt 1/06, BGHSt 51, 298 Rn. 65; dazu unter dem Aspekt einer Wahrung verfassungsrechtlicher Grenzen richterlicher Rechtsfindung BVerfGE 122, 248, 263 ff.) - nicht statt. Soweit in der Literatur
  46. vereinzelt anderes vertreten wird (Foerster/Sonnabend, NJW 2010,
  47. 978 ff.), gibt dies keinen Anlass, die Gesetzeslage in einem Revisionsverfahren zu bekräftigen.
  48. Von einer weiteren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2
  49. Halbsatz 2 ZPO abgesehen.
  50. -4-
  51. Die Streithelferin der Beklagten trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens (§ 97 Abs. 1 ZPO).
  52. Der
  53. Gegenstandswert
  54. des Beschwerdeverfahrens
  55. beträgt
  56. bis
  57. 65.000 €.
  58. Wiechers
  59. Grüneberg
  60. Pamp
  61. Maihold
  62. Menges
  63. Vorinstanzen:
  64. LG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 03.12.2009 - 2-23 O 428/05 OLG Frankfurt/Main, Entscheidung vom 15.12.2010 - 17 U 33/10 -