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<title>Verhandlungstermin am 8. Oktober 2015 in Sachen I ZR 225/13 (Werbung f&uuml;r Eizellspende) </title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 143 vom 17.08.15">
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<meta name="LfdNr" content="143">
<meta name="Jahr" content="2015">
<meta name="Senat" content="I. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="I ZR 225/13">
<meta name="Datum" content="17.08.15">
<meta name="" content="17.08.15">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 143/2015 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Verhandlungstermin am 8. Oktober 2015 </b></font></div></p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>in Sachen I ZR 225/13 (Werbung f&uuml;r Eizellspende) </b></font></div></p>
<p align="justify">Der Kl&auml;ger ist ein in Deutschland niedergelassener Facharzt f&uuml;r Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Der Beklagte ist Facharzt f&uuml;r Gyn&auml;kologie und Frauenheilkunde und am Institut f&uuml;r Reproduktionsmedizin und Endokrinologie in der Tschechischen Republik t&auml;tig. Auf einer Informationsveranstaltung in Hamburg im M&auml;rz 2008 stellte er die M&ouml;glichkeiten der Kinderwunschbehandlung und Reproduktionsmedizin, unter anderem der Eizellspende, vor und f&uuml;hrte aus, man erziele an dem tschechischen Institut eine doppelt so hohe Schwangerschaftsrate wie in Deutschland. Dabei erw&auml;hnte er, dass die Eizellspende in Deutschland, anders als in der Tschechischen Republik, verboten sei. </p>
<p align="justify">Der Kl&auml;ger behauptet, der Beklagte habe au&szlig;erdem darauf hingewiesen, dass in Deutschland niedergelassene &Auml;rzte die f&uuml;r Eizell&uuml;bertragungen erforderlichen Vorbehandlungen von Eizellspenderinnen und -empf&auml;ngerinnen vorn&auml;hmen. Er vertritt die Ansicht, der Beklagte habe dadurch wissentlich dazu beigetragen, dass sich deutsche &Auml;rzte an Verst&ouml;&szlig;en gegen das in &sect;&nbsp;1 Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1 und 2 des deutschen Embryonenschutzgesetzes (ESchG)* normierte Verbot der Eizellspende beteiligten. Der Kl&auml;ger hat von dem Beklagten deshalb die Unterlassung der Werbung f&uuml;r eine Eizellspende am Institut f&uuml;r Reproduktionsmedizin und Endokrinologie in der Tschechischen Republik unter gleichzeitigem Hinweis auf die daf&uuml;r erforderliche Vorbehandlung durch in Deutschland niedergelassene &Auml;rzte begehrt. </p>
<p align="justify">Das Landgericht hat die Klage abgewiesen. Das Kammergericht hat den Beklagten antragsgem&auml;&szlig; verurteilt. Es hat als bewiesen angesehen, dass der Beklagte auf der Informationsveranstaltung ge&auml;u&szlig;ert habe, es gebe in Deutschland &Auml;rzte, die Frauen f&uuml;r eine Eizellspende vorbehandelten. Dadurch habe der Beklagte die naheliegende Gefahr geschaffen, dass Besucherinnen der Informationsveranstaltung einen Arzt in Deutschland f&uuml;r eine vorbereitende Behandlung aufsuchten und sich danach an dem tschechischen Institut einer Behandlung zur Eizell&uuml;bertragung unterz&ouml;gen. Es habe daher eine Beteiligung des Beklagten daran gedroht, dass die die Vorbehandlung durchf&uuml;hrenden &Auml;rzte Beihilfe zu einer nach deutschem Recht strafbaren Eizellspende leisteten. </p>
<p align="justify">Mit der vom Bundesgerichtshof zugelassenen Revision begehrt der Beklagte die Wiederherstellung des landgerichtlichen Urteils. </p>
<p align="justify">Vorinstanzen: </p>
<p align="justify">LG Berlin - Urteil vom 9. August 2011 - 15 O 474/10 </p>
<p align="justify">KG - Urteil vom 8. November 2013 - 5 U 143/11, MedR 2014, 498 </p>
<p align="justify"><b>*&sect; 1 ESchG lautet: </b></p>
<p align="justify">(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer </p>
<p align="justify">1. auf eine Frau eine fremde unbefruchtete Eizelle &uuml;bertr&auml;gt, </p>
<p align="justify">2. es unternimmt, eine Eizelle zu einem anderen Zweck k&uuml;nstlich zu befruchten, als eine Schwangerschaft der Frau herbeizuf&uuml;hren, von der die Eizelle stammt, </p>
<p align="justify">… </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>