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<title>Verhandlungstermin am 28. Februar 2018, 9.00 Uhr, in Sachen XII ZR 94/17 (Schl&uuml;sselgewalt auch bei K&uuml;ndigung einer Vollkaskoversicherung?) </title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 035 vom 21.02.18">
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<meta name="LfdNr" content="035">
<meta name="Jahr" content="2018">
<meta name="Senat" content="XII. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="XII ZR 94/17">
<meta name="Datum" content="21.02.18">
<meta name="" content="21.02.18">
</head>
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 35/2018 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Verhandlungstermin am 28. Februar 2018, 9.00 Uhr, in Sachen </b></font></div></p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>XII ZR 94/17 (Schl&uuml;sselgewalt auch bei K&uuml;ndigung </b></font></div></p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>einer Vollkaskoversicherung?) </b></font></div></p>
<p align="justify">Der unter anderem f&uuml;r das Familienrecht zust&auml;ndige XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verhandelt &uuml;ber die Revision in einem Verfahren, in dem die verheiratete Kl&auml;gerin ihre Versicherung (die Beklagte) auf Leistung aus einer Vollkaskoversicherung in Anspruch nimmt. </p>
<p align="justify"><b>Sachverhalt: </b></p>
<p align="justify">Die Kl&auml;gerin unterhielt bei der Beklagten eine Haftpflicht- sowie eine Vollkaskoversicherung f&uuml;r ein auf den Ehemann zugelassenes Fahrzeug der Marke BMW 525d Limousine. Mit einem vom Ehemann der Kl&auml;gerin unterzeichneten Schreiben vom 22. Dezember 2014 wurde die Vollkaskoversicherung f&uuml;r das Familienfahrzeug zum 1. Januar 2015 gek&uuml;ndigt. Das versicherte Fahrzeug wurde am 5. Oktober 2015 bei einem selbst verschuldeten Unfall besch&auml;digt. Die Reparaturkosten belaufen sich auf insgesamt 12.601.28 € zuz&uuml;glich Umsatzsteuer. Mit Schreiben vom 14. Januar 2016 widerrief die Kl&auml;gerin die K&uuml;ndigung der Vollkaskoversicherung. </p>
<p align="justify"><b>Bisheriger Prozessverlauf: </b></p>
<p align="justify">Das Landgericht hat die Klage, mit der die Kl&auml;gerin von der Beklagten Versicherungsleistungen in H&ouml;he der Reparaturkosten abz&uuml;glich der vereinbarten Selbstbeteiligung in H&ouml;he von 300,00 €, insgesamt also 12.301,28 € sowie au&szlig;ergerichtliche Anwaltskosten von 958,18 € begehrt, abgewiesen. Das Oberlandesgericht hat ihre Berufung zur&uuml;ckgewiesen. Beide Gerichte haben ihre Entscheidungen auf die Regelung des &sect;&nbsp;1357 BGB gest&uuml;tzt. Hiergegen wendet sich die Kl&auml;gerin mit der vom Oberlandesgericht zugelassenen Revision. </p>
<p align="justify">Im Revisionsverfahren geht es ma&szlig;geblich um die Frage, ob die aus &sect;&nbsp;1357 BGB folgende sogenannte Schl&uuml;sselgewalt, wonach jeder Ehegatte berechtigt ist, Gesch&auml;fte zur angemessenen Deckung des Lebensbedarfs der Familie mit Wirkung auch f&uuml;r den anderen Ehegatten zu besorgen, auch f&uuml;r den Abschluss und die K&uuml;ndigung einer Vollkaskoversicherung gilt. </p>
<p align="justify"><b>Vorinstanzen: </b></p>
<p align="justify">LG Ellwangen (Jagst) – Urteil vom 29. Juli 2016– 3 O 78/16 </p>
<p align="justify">OLG Stuttgart – Urteil vom 12. Januar 2017 – 7 U 143/16 </p>
<p align="justify"><b>&sect; 1357 Gesch&auml;fte zur Deckung des Lebensbedarfs </b></p>
<p align="justify">(1) 1Jeder Ehegatte ist berechtigt, Gesch&auml;fte zur angemessenen Deckung des Lebensbedarfs der Familie mit Wirkung auch f&uuml;r den anderen Ehegatten zu besorgen. 2Durch solche Gesch&auml;fte werden beide Ehegatten berechtigt und verpflichtet, es sei denn, dass sich aus den Umst&auml;nden etwas anderes ergibt. </p>
<p align="justify">(2) 1Ein Ehegatte kann die Berechtigung des anderen Ehegatten, Gesch&auml;fte mit Wirkung f&uuml;r ihn zu besorgen, beschr&auml;nken oder ausschlie&szlig;en; besteht f&uuml;r die Beschr&auml;nkung oder Ausschlie&szlig;ung kein ausreichender Grund, so hat das Familiengericht sie auf Antrag aufzuheben. 2Dritten gegen&uuml;ber wirkt die Beschr&auml;nkung oder Ausschlie&szlig;ung nur nach Ma&szlig;gabe des &sect; 1412. </p>
<p align="justify">(3) Absatz 1 gilt nicht, wenn die Ehegatten getrennt leben. </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 21. Februar 2018 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>