|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
V ZA 38/17
|
|
vom
|
|
26. Oktober 2017
|
|
in dem Rechtsstreit
|
|
|
|
ECLI:DE:BGH:2017:261017BVZA38.17.0
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der V. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 26. Oktober 2017 durch die
|
|
Vorsitzende Richterin Dr. Stresemann, die Richterinnen Prof. Dr. Schmidt-Räntsch
|
|
und Weinland, den Richter Dr. Göbel und die Richterin Haberkamp
|
|
|
|
beschlossen:
|
|
|
|
Der Antrag der Kläger auf Beiordnung eines Notanwalts wird
|
|
zurückgewiesen.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
|
|
I.
|
|
|
|
1
|
|
|
|
Mit Urteil vom 21. August 2013 hatte das Landgericht die Berufung der
|
|
Kläger gegen das ihre Klage abweisende Urteil des Amtsgerichts zurückgewiesen.
|
|
|
|
2
|
|
|
|
Die Restitutionsklage der Kläger hat das Landgericht mit Urteil vom
|
|
25. Januar 2017 als unzulässig verworfen. Das Oberlandesgericht hat die Berufung und die sofortige Beschwerde der Kläger als unzulässig verworfen, da die
|
|
Rechtsmittel nicht statthaft seien. Der Beschluss des Oberlandesgerichts ist
|
|
den Klägern am 30. August 2017 zugegangen. Am 29. September 2017 haben
|
|
sie unter Vorlage zahlreicher Absagen von bei dem Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwälten beantragt, ihnen einen Notanwalt für die Einlegung
|
|
eines Rechtsmittels zum Bundesgerichtshof gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichts beizuordnen.
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
II.
|
|
|
|
3
|
|
|
|
Dem Antrag der Kläger auf Beiordnung eines Notanwalts ist nicht zu entsprechen, weil die beabsichtigten Rechtsmittel gegen die Entscheidung des
|
|
Oberlandesgerichts aussichtslos sind (§ 78b Abs. 1 ZPO).
|
|
|
|
4
|
|
|
|
1. Eine Rechtsbeschwerde gegen den die sofortige Beschwerde der Kläger verwerfenden Beschluss des Oberlandesgerichts wäre nicht statthaft, weil
|
|
sie nicht kraft Gesetzes eröffnet ist (§ 574 Abs. 1 Nr. 1 ZPO) und auch nicht
|
|
durch das Oberlandesgericht zugelassen wurde (§ 574 Abs. 1 Nr. 2 ZPO).
|
|
|
|
5
|
|
|
|
2. Eine Rechtsbeschwerde gegen den die Berufung der Kläger verwerfenden Beschluss des Oberlandesgerichts wäre zwar statthaft (§ 522 Abs. 1
|
|
Satz 4 ZPO i.V.m. § 574 Abs. 1 Nr. 1 ZPO), hätte aber keine Aussicht auf Erfolg, weil die Voraussetzungen des § 574 Abs. 2 ZPO nicht vorliegen. Das
|
|
Oberlandesgericht hat die Berufung der Kläger gegen das - ihre Restitutionsklage abweisende - Urteil des Landgerichts vom 25. Januar 2017 rechtsfehlerfrei als unzulässig verworfen.
|
|
|
|
6
|
|
|
|
a) Das ein Wiederaufnahmeverfahren abschließende Urteil unterliegt
|
|
gemäß § 591 ZPO denselben Rechtsmitteln wie das Urteil, dessen Aufhebung
|
|
mit der Restitutionsklage festgestellt werden soll (BGH, Beschluss vom
|
|
3. April 2012 - XI ZR 389/11, juris Rn. 4). Demgemäß ist ein die Wiederaufnahme des Berufungsverfahrens betreffendes Urteil für den Rechtsmittelzug nicht
|
|
als erstinstanzliches Urteil, sondern als Urteil des Berufungsgerichts anzusehen
|
|
(Senat, Beschluss vom 2. April 1982 - V ZR 293/81, NJW 1982, 2071).
|
|
|
|
-4-
|
|
|
|
7
|
|
|
|
b) Da
|
|
|
|
das mit der Restitutionsklage angefochtene
|
|
|
|
Urteil
|
|
|
|
vom
|
|
|
|
21. August 2013 von dem Landgericht als Berufungsgericht erlassen wurde, ist
|
|
das die Restitutionsklage als unzulässig abweisende Urteil des Landgerichts
|
|
somit ebenfalls wie ein Berufungsurteil zu behandeln. Die Möglichkeit einer Berufung gegen ein Berufungsurteil sieht das Gesetz aber nicht vor. Daher ist die
|
|
von den Klägern zum Oberlandesgericht erhobene Berufung gegen das - im
|
|
Wiederaufnahmeverfahren ergangene - Urteil des Landgerichts unstatthaft.
|
|
|
|
Stresemann
|
|
|
|
Schmidt-Räntsch
|
|
|
|
Göbel
|
|
|
|
Weinland
|
|
|
|
Haberkamp
|
|
|
|
Vorinstanzen:
|
|
LG Verden, Entscheidung vom 25.01.2017 - 2 S 33/16 OLG Celle, Entscheidung vom 23.08.2017 - 4 W 76/17 und 4 U 27/17 -
|
|
|
|
|