|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
2 StR 102/03
|
|
vom
|
|
3. September 2003
|
|
in der Strafsache
|
|
gegen
|
|
|
|
wegen schwerer räuberischer Erpressung
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat auf Antrag des Generalbundesanwalts und nach Anhörung des Beschwerdeführers am 3. September 2003
|
|
gemäß § 349 Abs. 2 und 4 StPO beschlossen:
|
|
1. Auf die Revision des Angeklagten wird das Urteil des Landgerichts Koblenz vom 21. Oktober 2002 im Ausspruch über die
|
|
Gesamtstrafe aufgehoben.
|
|
Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Strafkammer des Landgerichts zurückverwiesen.
|
|
2. Die weitergehende Revision wird verworfen.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
Das Landgericht hat den Angeklagten wegen schwerer räuberischer Erpressung (Einzelstrafe: ein Jahr und acht Monate Freiheitsstrafe) unter Einbeziehung der Strafen aus den Urteilen des Amtsgerichts Wuppertal vom 25.
|
|
Februar 2002 (Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren, deren Vollstreckung zur
|
|
Bewährung ausgesetzt wurde, einbezogen war die Strafe aus einem Urteil des
|
|
Amtsgerichts Wuppertal vom 12. Oktober 2000 = Nr. 8 der Vorstrafenliste) und
|
|
des Amtsgerichts Mayen vom 17. Juni 2002 (Geldstrafe von siebzig Tagessätzen zu je 16
|
|
|
|
"!$# &% '( )%) +*
|
|
|
|
o-
|
|
|
|
nat verurteilt. Die gegen diese Entscheidung gerichtete Revision des Angeklagten ist unbegründet, soweit sie sich gegen den Schuld- und den Einzel-
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
strafausspruch richtet. Insoweit weist das Urteil keinen Rechtsfehler zum
|
|
Nachteil des Angeklagten auf (§ 349 Abs. 2 StPO).
|
|
Hingegen erweist sich die Anwendung des § 55 Abs. 1 StGB als rechtsfehlerhaft. Der Senat schließt sich insoweit der Stellungnahme des Generalbundesanwalts an, der ausgeführt hat:
|
|
„Die Gesamtstrafe kann jedoch keinen Bestand haben. Die Strafkammer
|
|
hat die Zäsurwirkung (vgl. Tröndle/Fischer StGB § 55 Rdz. 12) des Urteils des Amtsgerichts Wuppertal vom 12.10.2000 (UA S. 6 Nr. 8) nicht
|
|
beachtet. Hierdurch ist der Angeklagte beschwert. Die Gesamtstrafe des
|
|
Urteils des Amtsgerichts Wuppertal vom 25.02.2002 (UA S. 6 Nr. 9) ist
|
|
zur Bewährung ausgesetzt. Eine mit dem Urteil des Amtsgerichts Mayen
|
|
vom 17.06.2002 (UA S. 8 Nr. 10) gebildete Gesamtstrafe wäre aussetzungsfähig gewesen. Ein Widerruf der Aussetzung der Gesamtstrafe aus
|
|
dem Urteil des Amtsgerichts Wuppertal vom 25.02.2002 wegen der hier
|
|
abgeurteilten oder der dem Urteil des Amtsgerichts Mayen zu Grunde
|
|
liegenden Taten kommt nicht in Betracht (vgl. S/S – Stree StGB § 56 f
|
|
Rdz. 3, § 58 Rdz. 8).“
|
|
Rissing-van Saan
|
|
|
|
Athing
|
|
Fischer
|
|
|
|
Rothfuß
|
|
Roggenbuck
|
|
|
|
|