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<title>Urteil im Hamburger &quot;Ehrenmordverfahren&quot; best&auml;tigt</title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 242 vom 26.11.09">
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<meta name="LfdNr" content="242">
<meta name="Jahr" content="2009">
<meta name="Senat" content="5. Strafsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="5 StR 274/09">
<meta name="Datum" content="26.11.09">
<meta name="" content="10.11.09">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 242/2009 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Urteil im Hamburger &quot;Ehrenmordverfahren&quot; best&auml;tigt </b></font></div></p>
<p align="justify">Das Landgericht Hamburg hatte den zur Tatzeit 23-j&auml;hrigen Angeklagten wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach den Feststellungen des Schwurgerichts erstach der Angeklagte, der mit seiner Familie 1992 aus Afghanistan in die Bundesrepublik Deutschland &uuml;bergesiedelt war und in der Folgezeit die deutsche Staatsangeh&ouml;rigkeit angenommen hatte, am 15. Mai 2008 seine 16 Jahre alte Schwester Morsal. </p>
<p align="justify">Das Schwurgericht ist zu der &Uuml;berzeugung gelangt, dass der Angeklagte die Tat beging, weil seine Schwester seiner Vorstellung nach die &quot;Familienehre beschmutzt&quot; h&auml;tte. F&uuml;r ihr Verhalten f&uuml;hlte er sich als &auml;lterer Bruder verantwortlich; er hatte sie schon fr&uuml;her wiederholt wegen ihres Lebensstils, den die Familie f&uuml;r unvereinbar mit den nach ihrer Herkunft anerkannten sittlichen Anforderungen an eine junge Frau hielt, bedroht und misshandelt. Hieran ankn&uuml;pfend hat das Schwurgericht niedrige Beweggr&uuml;nde des Angeklagten angenommen. Zudem hat es sein Vorgehen als heimt&uuml;ckisch bewertet. </p>
<p align="justify">Gegen das Urteil hat sich der Angeklagte mit der Sach- und Verfahrensr&uuml;ge gewendet. Er hat insbesondere die von der Beurteilung der vernommenen psychiatrischen Sachverst&auml;ndigen abweichende Annahme uneingeschr&auml;nkter Schuldf&auml;higkeit durch das Schwurgericht beanstandet. </p>
<p align="justify">Der 5. (Leipziger) Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Hamburg entsprechend dem Antrag des Generalbundesanwalts als unbegr&uuml;ndet verworfen. Die Verurteilung ist damit rechtskr&auml;ftig. </p>
<p align="justify">Beschluss vom 10. November 2009 – 5 StR 274/09 </p>
<p align="justify">Landgericht Hamburg – (621 Ks) 3390 Js 40/08 (17/08) – Urteil vom 13.&nbsp;Februar 2009 </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 26. November 2009 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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