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<title>Bundesgerichtshof entscheidet &uuml;ber Genehmigung eines Last-schrifteinzugs durch vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter</title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 111 vom 11.06.08">
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<meta name="LfdNr" content="111">
<meta name="Jahr" content="2008">
<meta name="Senat" content="XI. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="XI ZR 283/07">
<meta name="Datum" content="11.06.08">
<meta name="" content="10.06.08">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 111/2008 </p>
<p><div align="center"><b><font size="+2">Bundesgerichtshof entscheidet &uuml;ber Genehmigung eines Lastschrifteinzugs durch vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter </font></b></div></p>
<p align="justify">Der u. a. f&uuml;r das Bankrecht zust&auml;ndige XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat erstmals &uuml;ber die Genehmigung eines Lastschrifteinzugs durch einen vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter mit Zustimmungsvorbehalt entschieden. </p>
<p align="justify">Mit Beschluss vom 31.&nbsp;Oktober 2005 bestellte das Insolvenzgericht den Kl&auml;ger zum schwachen vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter &uuml;ber das Verm&ouml;gen der Schuldnerin und ordnete an, dass Verf&uuml;gungen der Schuldnerin &uuml;ber Gegenst&auml;nde ihres Verm&ouml;gens nur noch mit Zustimmung des Kl&auml;gers wirksam sein sollten. Zwischen der Schuldnerin und der Beklagten bestand ein langfristiger Leasingvertrag &uuml;ber einen PKW, aufgrund dessen die Beklagte berechtigt war, die monatlich f&auml;llig werdenden Leasingraten mittels Lastschrifteinzug im Einzugserm&auml;chtigungsverfahren einzuziehen. Der Kl&auml;ger widersprach am 11.&nbsp;November 2005 gegen&uuml;ber der Beklagten dem Lastschrifteinzug betreffend die Oktoberleasingrate und forderte deren R&uuml;ckzahlung. Gegen&uuml;ber der Schuldnerbank hat weder die Schuldnerin noch der Kl&auml;ger einen Widerspruch erkl&auml;rt. Die Klage vor den Instanzgerichten ist ohne Erfolg geblieben. Die Revision des Kl&auml;gers hat der XI. Zivilsenat zur&uuml;ckgewiesen. </p>
<p align="justify">Zur Begr&uuml;ndung hat der XI. Zivilsenat u. a. ausgef&uuml;hrt, dass der Widerspruch des Kl&auml;gers wirkungslos ist, weil die Forderung der Beklagten auch auf der Grundlage der – f&uuml;r das Valutaverh&auml;ltnis mit beachtlichen Gr&uuml;nden in Zweifel gezogenen – Genehmigungstheorie erf&uuml;llt ist. Die nach der genannten Theorie erforderliche Genehmigung der Belastungsbuchung gilt nach Nr.&nbsp;7 Abs.&nbsp;3 AGB-Banken als erteilt. Weder die Schuldnerin noch der Kl&auml;ger haben der Belastungsbuchung innerhalb der vorgesehenen Frist gegen&uuml;ber der Schuldnerbank widersprochen. Dem Eintritt der Genehmigungsfiktion nach Nr.&nbsp;7 Abs.&nbsp;3 Satz&nbsp;3 AGB-Banken steht nicht entgegen, dass der Kl&auml;ger zuvor zum vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter mit Zustimmungsvorbehalt bestimmt worden war. Nr.&nbsp;7 Abs.&nbsp;3 AGB-Banken bindet auch den schwachen vorl&auml;ufigen Insolvenzverwalter. Will dieser der - fingierten - Genehmigung einer Belastungsbuchung durch den Schuldner nicht zustimmen, so hat er sich wie der Schuldner selbst rechtzeitig gegen&uuml;ber der Zahlstelle zu erkl&auml;ren. Andernfalls muss auch er die Genehmigungsfiktion gegen sich gelten lassen. An die vom IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 25.&nbsp;Oktober 2007 –&nbsp;IX&nbsp;ZR 217/06, WM 2007, 2246 ff., zur Ver&ouml;ffentlichung in BGHZ 174, 84 vorgesehen) in nicht tragenden Erw&auml;gungen vertretene gegenteilige Auffassung war der XI. Zivilsenat nicht gebunden. </p>
<p align="justify">Urteil vom 10. Juni 2008 – XI ZR 283/07 </p>
<p align="justify">AG K&ouml;ln - Urteil vom 16.&nbsp;November 2006 – 121 C 341/06 </p>
<p align="justify">LG K&ouml;ln - Urteil vom 25.&nbsp;April 2007 – 13 S 375/06 </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 11. Juni 2008 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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