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<title>Bundesgerichtshof erkl&auml;rt zwei Ausschlussklauseln in der Rechtsschutzversicherung f&uuml;r unwirksam</title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 085 vom 08.05.13">
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<meta name="LfdNr" content="085">
<meta name="Jahr" content="2013">
<meta name="Senat" content="IV. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="IV ZR 84/12">
<meta name="Datum" content="08.05.13">
<meta name="" content="08.05.13">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 85/2013 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Bundesgerichtshof erkl&auml;rt zwei Ausschlussklauseln in der Rechtsschutzversicherung f&uuml;r unwirksam </b></font></div></p>
<p align="justify">Der f&uuml;r das Versicherungsvertragsrecht zust&auml;ndige IV.&nbsp;Zivilsenat hat heute entschieden, dass die von zahlreichen Rechtsschutzversicherern in ihren Versicherungsbedingungen verwendete &quot;Effektenklausel&quot; und die &quot;Prospekthaftungsklausel&quot; unwirksam sind. </p>
<p align="justify">Nach diesen Klauseln gew&auml;hren Rechtsschutzversicherer ihren Versicherungsnehmern keinen Rechtsschutz &quot;f&uuml;r die Wahrnehmung rechtlicher Interessen in urs&auml;chlichem Zusammenhang mit der Anschaffung oder Ver&auml;u&szlig;erung von Effekten (z.B. Anleihen, Aktien, Investmentanteilen) sowie der Beteiligung an Kapitalanlagemodellen, auf welche die Grunds&auml;tze der Prospekthaftung anwendbar sind (z.B. Abschreibungsgesellschaften, Immobilienfonds)&quot;. Unter Berufung hierauf ist insbesondere zahlreichen Gesch&auml;digten der Lehman-Pleite der begehrte Deckungsschutz f&uuml;r die Verfolgung von Schadensersatzanspr&uuml;chen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Papiere verweigert worden. </p>
<p align="justify">Auf entsprechende Klagen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat der Bundesgerichtshof nunmehr den auf Unterlassung in Anspruch genommenen Versicherern in zun&auml;chst zwei Verfahren untersagt, diese Klauseln zu verwenden oder sich auf sie zu berufen, und anders lautende Entscheidungen der Vorinstanz ge&auml;ndert. Er hat festgestellt, dass die vorgenannten Klauseln wegen mangelnder Transparenz gem&auml;&szlig; &sect;&nbsp;307 Abs.&nbsp;1 Satz&nbsp;2 BGB unwirksam sind, weil der durchschnittliche Versicherungsnehmer ihnen nicht hinreichend klar entnehmen kann, welche Gesch&auml;fte von dem Ausschluss erfasst sein sollen. Hierf&uuml;r kommt es nur auf dessen Verst&auml;ndnis nach dem allgemeinen Sprachgebrauch des t&auml;glichen Lebens an, weil es sich weder bei &quot;Effekten&quot; noch bei &quot;Grunds&auml;tzen der Prospekthaftung&quot; um fest umrissene Begriffe der Rechtssprache handelt. </p>
<p align="justify"><b>IV ZR 84/12 </b></p>
<p align="justify">Oberlandesgericht Frankfurt am Main – Urteil vom 17.&nbsp;Februar 2012 – 7 U 102/11 </p>
<p align="justify">Landgericht Frankfurt am Main – Urteil vom 14.&nbsp;April 2011 – 2/24 O 169/10 </p>
<p align="justify"><b>und </b></p>
<p align="justify"><b>IV ZR 174/12 </b></p>
<p align="justify">Oberlandesgericht Stuttgart – Urteil vom 26.&nbsp;April 2012 – 2 U 118/11 </p>
<p align="justify">Landgericht Stuttgart – Urteil vom 30.&nbsp;August 2011 – 20 O 313/10 </p>
<p align="justify"><b>Karlsruhe, den 8. Mai 2013 </b></p>
<p align="justify"><b>BGB &sect; 307 Inhaltskontrolle </b></p>
<p align="justify">(1) Bestimmungen in Allgemeinen Gesch&auml;ftsbedingungen sind unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Eine unangemessene Benachteiligung kann sich auch daraus ergeben, dass die Bestimmung nicht klar und verst&auml;ndlich ist. </p>
<p align="justify">(2) … </p>
<p align="justify">(3) … </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>