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<title>Terminhinweis in Sachen XI ZR 536/14 f&uuml;r den 23. Juni 2015</title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 083 vom 12.05.15">
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<meta name="LfdNr" content="083">
<meta name="Jahr" content="2015">
<meta name="Senat" content="XI. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="XI ZR 536/14">
<meta name="Datum" content="12.05.15">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 83/2015 </p>
<p align="justify"><b>Verhandlungstermin: 23. Juni 2015 </b></p>
<p align="justify"><b>XI ZR 536/14 </b></p>
<p align="justify">Der Kl&auml;ger begehrt von der beklagten Bank Schadensersatz wegen behaupteter fehlerhafter Aufkl&auml;rung im Zusammenhang mit dem Kauf einer Eigentumswohnung im Jahr 1992, f&uuml;r deren Finanzierung er bei der Beklagten ein Darlehen aufgenommen hatte. </p>
<p align="justify">Das Landgericht hat die Klage abgewiesen. Die Berufung des Kl&auml;gers ist erfolglos geblieben. </p>
<p align="justify">Das Oberlandesgericht hat die Zur&uuml;ckweisung der Berufung damit begr&uuml;ndet, etwaige Schadensersatzanspr&uuml;che des Kl&auml;gers seien verj&auml;hrt. Die Verj&auml;hrung habe am 31.&nbsp;Dezember 2004 bzw. am 31. Dezember 2005 zu laufen begonnen. Sie sei durch Verhandlungen zwischen den Parteien nicht &uuml;ber den 31. Dezember 2008 bzw. 31. Dezember&nbsp;2009 hinaus gehemmt worden. </p>
<p align="justify">Auf die gem&auml;&szlig; &sect; 204 Abs. 1 Nr. 3 BGB* verj&auml;hrungshemmende Wirkung der Zustellung des Mahnbescheids vom 21. Januar&nbsp;2009 k&ouml;nne sich der Kl&auml;ger nach Treu und Glauben (&sect;&nbsp;242 BGB**) nicht berufen, da er bewusst wahrheitswidrig im Antrag auf Erlass des Mahnbescheids angegeben habe, dass der geltend gemachte Anspruch nicht von einer Gegenleistung abh&auml;nge (&sect; 688 Abs. 2 Nr. 2 ZPO***, &sect; 690 Abs. 1 Nr. 4 ZPO****), obwohl der Kl&auml;ger nach dem Grundsatz der Vorteilsausgleichung die erworbene Eigentumswohnung Zug um Zug gegen den von ihm verlangten &quot;gro&szlig;en&quot; Schadensersatz an die Beklagte herauszugeben und zu &uuml;bereignen habe. H&auml;tte der Kl&auml;ger bei der Antragstellung erkl&auml;rt, dass sein Anspruch von einer Gegenleistung abh&auml;nge, h&auml;tte, so das Oberlandesgericht, das Mahngericht keinen Mahnbescheid erlassen, sondern den Antrag zur&uuml;ckgewiesen (&sect; 691 Abs. 1 Nr. 1 ZPO*****). Der Kl&auml;ger habe sich treuwidrig einen Vorteil verschafft, indem er das Mahngericht durch seine wahrheitswidrigen Angaben zur fehlenden Gegenleistung zum Erlass des Mahnbescheids veranlasst habe. </p>
<p align="justify">Eine weitere Hemmung nach Begr&uuml;ndung des Anspruchs am 6.&nbsp;Mai 2010 sei nicht erfolgt. </p>
<p align="justify">Mit der vom Oberlandesgericht unter Verweis auf die Frage zugelassenen Revision, ob es einen Missbrauch des Mahnverfahrens darstelle, wenn der Antragsteller, der &quot;gro&szlig;en&quot; Schadensersatz verlange, eine Erkl&auml;rung nach &sect; 690 Abs. 1 Nr. 4 ZPO**** abgebe, obwohl er nach den Grunds&auml;tzen der Vorteilsausgleichung einen im Zusammenhang mit der Sch&auml;digung erlangten Gegenstand Zug um Zug an den Sch&auml;diger zu leisten habe, verfolgt der Kl&auml;ger sein Begehren weiter. </p>
<p align="justify">LG Freiburg – Urteil vom 5. Oktober 2012 – 5 O 15/11 </p>
<p align="justify">OLG Karlsruhe – Urteil vom 10. Dezember 2014 – 13 U 203/12 </p>
<p align="justify"><b>* &sect; 204 BGB </b></p>
<p align="justify"><b>Hemmung der Verj&auml;hrung durch Rechtsverfolgung </b></p>
<p align="justify">(1) Die Verj&auml;hrung wird gehemmt durch </p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify">3. die Zustellung des Mahnbescheids im Mahnverfahren … </p>
<p align="justify"><b>** &sect; 242 BGB </b></p>
<p align="justify"><b>Leistung nach Treu und Glauben </b></p>
<p align="justify">Der Schuldner ist verpflichtet, die Leistung so zu bewirken, wie Treu und Glauben mit R&uuml;cksicht auf die Verkehrssitte es erfordern. </p>
<p align="justify"><b>*** &sect; 688 ZPO </b></p>
<p align="justify"><b>Zul&auml;ssigkeit </b></p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify">(2) Das Mahnverfahren findet nicht statt: </p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify">2. wenn die Geltendmachung des Anspruchs von einer noch nicht erbrachten Gegenleistung abh&auml;ngig ist; </p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify"><b>**** &sect; 690 ZPO </b></p>
<p align="justify"><b>Mahnantrag </b></p>
<p align="justify">(1) Der Antrag muss auf den Erlass eines Mahnbescheids gerichtet sein und enthalten: </p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify">4. die Erkl&auml;rung, dass der Anspruch nicht von einer Gegenleistung abh&auml;ngt oder dass die Gegenleistung erbracht ist; </p>
<p align="justify">… </p>
<p align="justify"><b>***** &sect; 691 ZPO </b></p>
<p align="justify"><b>Zur&uuml;ckweisung des Mahnantrags </b></p>
<p align="justify">(1) Der Antrag wird zur&uuml;ckgewiesen: </p>
<p align="justify">1. wenn er den Vorschriften der &sect;&sect; 688, 689, 690, 703c Abs. 2 nicht entspricht; </p>
<p align="justify">… </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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