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<title>Noch keine Entscheidung des Bundesgerichtshofs zum Erlaubnisvorbehalt f&uuml;r Sportwetten und Casinospiele im Internet nach dem Gl&uuml;cksspiel&auml;nderungsstaatsvertrag </title>
<meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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<meta name="subject" content="Nr. 080 vom 07.05.15">
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<meta name="LfdNr" content="080">
<meta name="Jahr" content="2015">
<meta name="Senat" content="I. Zivilsenat">
<meta name="Aktenzeichen" content="I ZR 171/10">
<meta name="Datum" content="07.05.15">
<meta name="" content="07.05.15">
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<h1>Bundesgerichtshof</h1>
<h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
<hr noshade size="1">
<p align="justify">Nr. 80/2015 </p>
<p><div align="center"><font size="+2"><b>Noch keine Entscheidung des Bundesgerichtshofs zum Erlaubnisvorbehalt f&uuml;r Sportwetten und Casinospiele im Internet nach dem Gl&uuml;cksspiel&auml;nderungsstaatsvertrag </b></font></div></p>
<p align="justify"><b>Beschluss vom 7. Mai 2015 – I ZR 171/10 – Digibet II </b></p>
<p align="justify">Der unter anderem f&uuml;r das Wettbewerbsrecht zust&auml;ndige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat heute entschieden, dass die Revision in dem Verfahren I ZR 171/10 – Digibet - wirksam zur&uuml;ckgenommen worden ist. &Uuml;ber die Zul&auml;ssigkeit des Erlaubnisvorbehalts f&uuml;r Sportwetten und Casinospiele im Internet nach dem Gl&uuml;cksspiel&auml;nderungsstaatsvertrag vom 15. Dezember 2011 wird der Bundes-gerichtshof deshalb in diesem Verfahren nicht mehr entscheiden. </p>
<p align="justify">Die Beklagte bietet seit dem Jahr 2008 im Internet Sportwetten und sog. Casinospiele an. Die Kl&auml;gerin, die staatliche Lottogesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, h&auml;lt dieses Angebot f&uuml;r wettbewerbswidrig. Ihre unter anderem auf Unterlassung gerichtete Klage hatte in den Vorinstanzen im Wesentlichen Erfolg. </p>
<p align="justify">Nachdem &uuml;ber die dagegen gerichtete Revision der Beklagten am 22. November 2012 m&uuml;ndlich verhandelt worden war, hat der Bundesgerichtshof dem Gerichtshof der Europ&auml;ischen Union wegen der vor&uuml;bergehenden Liberalisierung von Internetvertrieb und Werbung in Schleswig-Holstein Fragen zur unionsrechtlichen Dienstleistungsfreiheit (Art. 56 AEUV) vorgelegt (vgl. Pressemitteilung Nr. 12/2013). Der Gerichtshof der Europ&auml;ischen Union hat hier&uuml;ber durch Urteil vom 12. Juni 2014 (C-156/13, GRUR 2014, 876) entschieden. </p>
<p align="justify">In dem zur Fortsetzung der m&uuml;ndlichen Verhandlung bestimmten Termin am 12. Februar 2015 haben die Beklagten vor m&uuml;ndlicher Verhandlung zur Hauptsache ihre Revision zur&uuml;ckgenommen. Der Bundesgerichtshof hat jetzt entschieden, dass diese R&uuml;cknahme wirksam ist, obwohl die Kl&auml;gerin ihr nicht zugestimmt hat. </p>
<p align="justify">Zwar bestimmt &sect; 565 Satz 2 ZPO in der seit dem 1. Januar 2014 geltenden Fassung, dass die Revision ohne Einwilligung des Revisionsbeklagten nur bis zum Beginn der m&uuml;ndlichen Verhandlung des Revisionsbeklagten zur Hauptsache zur&uuml;ckgenommen werden kann. Diese Vorschrift findet im Streitfall jedoch keine Anwendung. Andernfalls erg&auml;be sich eine unechte R&uuml;ckwirkung, die im vorliegenden Fall zu einem unzul&auml;ssigen Eingriff in das Prozessgrundrecht der Revisionskl&auml;ger auf ein faires, vorhersehbares Verfahren f&uuml;hrte, weil der Termin vom 22. November 2012, in dem die Parteien m&uuml;ndlich verhandelt haben, vor Verk&uuml;ndung der Bestimmung des &sect; 565 Satz 2 ZPO stattgefunden hat. </p>
<p align="justify">Der f&uuml;r den Internetvertrieb von Sportwetten nach dem Gl&uuml;cksspiel&auml;nderungsstaats-vertrag vom 15. Dezember 2011 geltende Erlaubnisvorbehalt ist auch Gegenstand des Verfahrens I ZR 203/12, &uuml;ber das der Bundesgerichtshof am 12. November 2015 verhandeln wird. </p>
<p align="justify">Vorinstanzen: </p>
<p align="justify">LG K&ouml;ln - Urteil vom 22. Oktober 2009 - 31 O 552/08 </p>
<p align="justify">OLG K&ouml;ln - Urteil vom 3. September 2010 - 6 U 196/09 </p>
<p align="justify">Karlsruhe, den 7. Mai 2015 </p>
<p><font size="-1">
Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
76125 Karlsruhe<br>
Telefon (0721) 159-5013<br>
Telefax (0721) 159-5501</font></p>
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</html>