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<TITLE>X. Zivilsenat: Zur Haftung der Deutsche Post AG bei Verlust/Entwendung eines ins Ausland versandten Wertbriefs</TITLE>
<META NAME="subject" CONTENT="Nr. 9 vom 28.01.03">
<META NAME="LfdNr" CONTENT="9">
<META NAME="Jahr" CONTENT="2003">
<META NAME="Senat" CONTENT="X. Zivilsenat">
<META NAME="Aktenzeichen" CONTENT="X ZR 113/02">
<META NAME="Datum" CONTENT="28.01.2003">
<META NAME="Entscheidungsdatum" CONTENT="28.01.2003">
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<FONT SIZE=1><P ALIGN="JUSTIFY"></P>
</FONT><FONT SIZE=6><P ALIGN="JUSTIFY">&#9;Bundesgerichtshof<BR>
</FONT><FONT SIZE=5>&#9;</FONT><FONT SIZE=4>Mitteilung der Pressestelle</P>
</FONT><FONT SIZE=1><P ALIGN="JUSTIFY"></P>
<P>&nbsp;</P>
<P>&nbsp;</P>
</FONT><FONT FACE="Arial"><P ALIGN="JUSTIFY">Nr. 9/2003</P>
<P ALIGN="JUSTIFY"></P>
<P ALIGN="JUSTIFY">&nbsp;</P>
</FONT><B><FONT FACE="Arial" SIZE=4><P ALIGN="CENTER">Zur Haftung der Deutsche Post AG bei Verlust/Entwendung eines</P>
<P ALIGN="CENTER"> ins Ausland versandten Wertbriefs</P>
</FONT><FONT FACE="Arial"><P ALIGN="JUSTIFY"></P>
</B><P ALIGN="JUSTIFY">Die Kl&auml;gerin ist Transportversicherer des in D&uuml;sseldorf ans&auml;ssigen Absenders, der mit Schmuckgegenst&auml;nden handelt. Im September 1999 gab dieser einen Wertbrief bei einem D&uuml;sseldorfer Postamt der Beklagten zur Versendung nach Riga/Lettland auf. Als Wert der Sendung, die bei Aufgabe ein Gewicht von 554&nbsp;g hatte, gab der Absender einen Betrag von 1.000,--&nbsp;DM an. Der Wertbrief wurde ge&ouml;ffnet. Bei der Feststellung des Schadens enthielt er einige Schmuckst&uuml;cke; sein Gewicht betrug nur noch 171&nbsp;g. Die Kl&auml;gerin behauptet, in dem Wertbrief seien auch im &uuml;brigen Schmuckst&uuml;cke gewesen; der entwendete Teil der Sendung habe einen Wert von 14.295,--&nbsp;US$. Das Landgericht hat der auf Zahlung dieses Betrags nebst Zinsen gerichteten Klage lediglich in H&ouml;he von 1.000,--&nbsp;DM nebst Zinsen stattgegeben und die Klage im &uuml;brigen abgewiesen. Die hiergegen von der Kl&auml;gerin eingelegte Berufung ist erfolglos geblieben. Die Revision hat der Bundesgerichtshof zur&uuml;ckgewiesen.</P>
<P ALIGN="JUSTIFY"></P>
<P ALIGN="JUSTIFY">Der X. Zivilsenat hat Art. 34 Nr. 4.1 des Weltpostvertrags vom 14. September 1994 angewendet, wonach der Absender bei Verlust, Beraubung oder Besch&auml;digung einer Wertsendung Anspruch auf eine Entsch&auml;digung hat, die &quot;auf keinen Fall den angegeben Wert &uuml;berschreiten&quot; darf. Denn durch die Aufgabe zur Versendung von D&uuml;sseldorf nach Riga/Lettland habe das bei der Kl&auml;gerin versicherte Unternehmen an dem durch den Weltpostvertrag zwischen beiden Staaten erm&ouml;glichten internationalen Postdienst durch Inanspruchnahme eines hiermit zur Verf&uuml;gung gestellten Sonderdienstes (Art.&nbsp;18 WPV) teilgenommen. F&uuml;r diese Teilnahme sei die besondere Haftungsregelung des Weltpostvertrags vorgesehen, der nicht nur das Verh&auml;ltnis der beteiligten Postdienstleister, sondern auch dasjenige zu den Nutzern betreffe. Darauf, da&szlig; die national f&uuml;r Bef&ouml;rderundgsvertr&auml;ge geltende Rechtslage eine vergleichbare Haftungsregelung nicht vorsehe, komme es nicht an, weil das neue Postgesetz 1997 die vorrangige Geltung des Weltpostvertrags bei dem diesem unterfallenden Versendungen ins Ausland beinhalte. Die Anwendung von Art 34 Nr. 1 des Weltpostvertrags im Streitfall sei auch grundgesetzlich unbedenklich. </P>
<P ALIGN="JUSTIFY"></P>
<P ALIGN="JUSTIFY">Urteil vom 28. Januar 2003 – X ZR 113/02</P>
<P ALIGN="JUSTIFY">Karlsruhe, den 28. Januar 2003</P>
<span style='text-align:right;'>
</FONT><FONT SIZE=2><P>&#9;</FONT><FONT SIZE=1>Pressestelle des Bundesgerichtshofs</P>
</span>
<P>&#9;76125 Karlsruhe</P>
<P>&#9;Telefon (0721) 159-422</P>
<P>&#9;Telefax (0721) 159-831</P>
</FONT><FONT SIZE=2><P ALIGN="JUSTIFY"></P></FONT></BODY>
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