Vorwort

Warum formulieren Anwälte so merkwürdig? Na ja, zu Beginn des Jurastudiums ist eigentlich noch alles in Ordnung. Angehende Juristen können noch ganz normale Sätze bilden, die jedes Kind versteht. Das ändert sich jedoch sehr schnell. In der Uni wird ihnen als Erstes eine Geheimsprache eingebläut, in der sich alle Juristen untereinander blendend verstehen. Das führt dazu, dass Jurastudenten sich ab dem dritten Semester nur noch mit anderen Jurastudenten blendend verstehen. Beim Bier mit den Kommilitonen können sie sich dann köstlich über die neueste Rechtsprechung zum Vermögensschadensbegriff amüsieren.
Als junge Anwälte müssen sie später nur noch einige typische Advokatenfloskeln hinzulernen und die sprachliche „déformation professionnelle“ ist vollendet. Die höchste Stufe der juristischen Sprachverhunzung ist erklommen.
In diesem Buch bekommen Sie einen kleinen Einblick in die Geheimisse der Fremdsprache „Anwaltsdeutsch“. Erfahren Sie, was Ihr Anwalt wirklich sagen will und was Sie ihm am besten antworten. Lernen Sie, wie man die verschiedenen Anwaltstypen anhand verbaler und nonverbaler Signale voneinander unterscheidet und den richtigen Anwalt für den eigenen Fall findet. Und entdecken Sie, wie auch Sie Anwaltsdeutsch im Alltag nutzbringend einsetzen können – beim Einkauf, gegenüber dem Vermieter, auf Reisen oder im Ehebett.
Denn wer seine Rechte kennt und sie genauso hübsch formuliert einfordern kann wie ein Anwalt, der ist klar im Vorteil!
Viel Vergnügen und hilfreiche Erkenntnisse wünscht Ihnen
Ihr
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