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  2. <html>
  3. <head>
  4. <title>Ablehnung der nachtr&auml;glichen Sicherungsverwahrung gegen einen wegen Totschlags Verurteilten ist rechtsfehlerfrei</title>
  5. <meta name="author" content="Pressestelle des BGH">
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  7. <meta name="subject" content="Nr. 175 vom 08.11.11">
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  10. <meta name="Jahr" content="2011">
  11. <meta name="Senat" content="1. Strafsenat">
  12. <meta name="Aktenzeichen" content="1 StR 231/11">
  13. <meta name="Datum" content="08.11.11">
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  17. <h1>Bundesgerichtshof</h1>
  18. <h2>Mitteilung der Pressestelle</h2>
  19. <hr noshade size="1">
  20. <p align="justify">Nr. 175/2011 </p>
  21. <p><div align="center"><font size="+2"><b>Ablehnung der nachtr&auml;glichen Sicherungsverwahrung gegen einen wegen Totschlags Verurteilten ist rechtsfehlerfrei </b></font></div></p>
  22. <p align="justify">Gegen den Verurteilten waren am 8. Mai 1991 wegen Totschlags an seiner Ehefrau sieben Jahre Freiheitsstrafe und am 13. Dezember 1996 erneut wegen Totschlags � er hatte seine neue Lebenspartnerin, die sich von ihm trennen wollte, get&ouml;tet � dreizehn Jahre Freiheitsstrafe verh&auml;ngt worden. </p>
  23. <p align="justify">Im Mai 2010 beantragte die Staatsanwaltschaft, gegen den Verurteilten gem&auml;&szlig; &sect; 66b Abs. 2 StGB die nachtr&auml;gliche Sicherungsverwahrung anzuordnen. Diesen Antrag hat das Landgericht zur&uuml;ckgewiesen, weil es nach Anh&ouml;rung von zwei Sachverst&auml;ndigen das Vorliegen der Voraussetzungen f&uuml;r eine nachtr&auml;gliche Sicherungsverwahrung verneint hat. Der Gefahr eines weiteren Gewaltdelikts k&ouml;nne im Rahmen von Ma&szlig;nahmen der F&uuml;hrungsaufsicht (&sect; 68f StGB) begegnet werden. </p>
  24. <p align="justify">Der 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die hiergegen gerichtete, allein auf die Sachr&uuml;ge gest&uuml;tzte Revision der Staatsanwaltschaft in &Uuml;bereinstimmung mit dem Antrag des Generalbundesanwaltes verworfen, da die rechtliche &Uuml;berpr&uuml;fung der landgerichtlichen Entscheidung keinen Fehler aufgezeigt hat. Das Landgericht hat einen zutreffenden rechtlichen Ma&szlig;stab angelegt. Nach der insoweit ma&szlig;geblichen Rechtsprechung des Europ&auml;ischen Gerichtshofs f&uuml;r Menschenrechte und des Bundesverfassungsgerichts darf f&uuml;r Straftaten, die vor dem 31. Dezember 2010 begangen worden waren, nachtr&auml;gliche Sicherungsverwahrung auf der Grundlage des f&uuml;r verfassungswidrig erkl&auml;rten &sect;&nbsp;66b Abs. 2 StGB nur noch bei Vorliegen hochgradiger Gefahr schwerster Gewaltdelikte eines an einer psychischen St&ouml;rung leidenden Straft&auml;ters angeordnet werden; M&ouml;glichkeiten der F&uuml;hrungsaufsicht sind auszuloten. Es ist insgesamt nicht ersichtlich, dass das Landgericht bei seiner Entscheidung die sich hieraus ergebenden Grenzen tatrichterlicher Beurteilung &uuml;berschritten hat. </p>
  25. <p align="justify">Urteil vom 8. November 2011 � 1 StR 231/11 </p>
  26. <p align="justify">Landgericht Bayreuth � Urteil vom 19. Januar 2011 � 1 Ks 1 Js 433/09 </p>
  27. <p align="justify">Karlsruhe, den 8. November 2011 </p>
  28. <p><font size="-1">
  29. Pressestelle des Bundesgerichtshofs <br>
  30. 76125 Karlsruhe<br>
  31. Telefon (0721) 159-5013<br>
  32. Telefax (0721) 159-5501</font></p>
  33. </body>
  34. </html>