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  1. BUNDESGERICHTSHOF
  2. BESCHLUSS
  3. 2 ARs 376/03
  4. 2 AR 243/03
  5. vom
  6. 3. Dezember 2003
  7. in der Führungsaufsichtssache
  8. Az.: 40 VRs 116/98 Staatsanwaltschaft Münster
  9. Az.: StVK S 2909/99 (20) FA Landgericht Bielefeld
  10. Az.: StVK 467/03 AR 90/03 Landgericht Frankenthal
  11. Az.: 50 BRs 26/03 FA Landgericht Braunschweig
  12. -2-
  13. Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat auf Antrag des Generalbundesanwalts am 3. Dezember 2003 beschlossen:
  14. Zuständig für die weitere Führungsaufsicht gemäß Beschluß der
  15. Strafvollstreckungskammer
  16. des
  17. Landgerichts
  18. Bielefeld
  19. - StVK S 2909/99 (20) - ist die Strafvollstreckungskammer des
  20. Landgerichts Frankenthal.
  21. Gründe:
  22. Der Generalbundesanwalt hat folgende Stellungnahme abgegeben:
  23. "Das Amtsgericht Rheine - 6 Ls 40 Js 735/97 - sprach gegen den Verurteilten am 3. Februar 1998 eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung aus (Bl. 1 d.A.). Nach deren vollständiger Vollstreckung ordnete das Landgericht Bielefeld mit Beschluß vom 9. September
  24. 1999 den Eintritt von Führungsaufsicht gemäß § 68 f Abs. 1 StGB 'für die Dauer von zwei bis fünf Jahren' an (Bl. 8 d.A.). Nachdem der Verurteilte die Verbüßung einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten wegen Betäubungsmitteldelikten in der JVA Wolfenbüttel angetreten hatte, übernahm die
  25. Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Braunschweig das Verfahren mit
  26. Verfügung vom 30. Januar 2003 (Bl. 58 d.A.). Die Strafhaft wird am 5. Dezember 2003 enden (Bl. 61 und 76 d.A.). Bereits am 3. Juni 2003 war der Verurteilte von der JVA Wolfenbüttel in die JVA Frankenthal verlegt worden (Bl. 65
  27. d.A.). Mit Anklageschriften vom 3. und 14. Februar 2003 legt die Staatsanwaltschaft Landau dem Verurteilten zweifachen Mord, versuchten Mord und andere
  28. -3-
  29. Straftaten zur Last (Bl. 82 ff. d.A. sowie Bl. 117 ff. d.A.); wegen derer gegen ihn
  30. ein Unterbringungsbefehl vorliegt (Bl. 77 ff. d.A.). Da die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Frankenthal die Übernahme der Führungsaufsicht
  31. am 20. Juni 2003 und 18. September 2003 abgelehnt hatte (Bl. 66 R sowie Bl.
  32. 73 d.A.), legte das Landgericht Braunschweig mit Verfügung vom 28. Oktober
  33. 2003 die Sache dem Bundesgerichtshof zur Bestimmung der Zuständigkeit vor
  34. (Bl. 134 d.A.).
  35. Die Voraussetzungen des § 14 StPO liegen vor. Zuständig für die weitere gerichtliche Überwachung der Führungsaufsicht ist die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Frankenthal. Der Verurteilte steht gemäß dem Beschluß der Strafvollstreckungskammer Bielefeld vom 9. September 1999 unter
  36. Führungsaufsicht nach § 68 f. Abs. 1 StGB, die noch andauert. Der Verurteilte
  37. verbüßt Freiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Frankenthal. Bereits mit der
  38. Aufnahme in diese Anstalt ist die dortige Strafvollstreckungskammer gemäß
  39. §§ 462 a Abs. 4 in Verbindung mit § 463 Abs. 6 StPO auch für die Führungsaufsicht und etwa gemäß § 68 d StGB zu treffende nachträgliche Entscheidungen zuständig geworden (vgl. die Entscheidungen des Senats vom 15. Oktober
  40. 2003 - 2 ARs 334/03, vom 22. November 2000 - 2 ARs 328/00 = NStZ 2001,
  41. 165, vom 19. Juli 2000 - 2 ARs 196/00 sowie vom 22. April 1994 - 2 ARs
  42. 119/94 = BGHR StPO § 463 Abs. 6 Führungsaufsicht 1). Ob hier Nachtragsentscheidungen überhaupt notwendig werden, ist ohne Belang (vgl. Senatsbeschlüsse vom 15. Oktober 2003 - 2 ARs 334/03 und vom 19. Juni 2000 - 2 ARs
  43. 196/00). Die Zuständigkeit der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts
  44. Braunschweig blieb nicht etwa so lange bestehen, bis eine andere Strafvoll-
  45. -4-
  46. streckungskammer tatsächlich mit einer bestimmten Frage befaßt wurde (vgl.
  47. nur Senatsbeschlüsse vom 15. Oktober 2003 - 2 ARs 334/03 und vom
  48. 22. November 2000 - 2 ARs 328/00 = NStZ 2001, 165, jeweils m.w.N.)."
  49. Dem schließt sich der Senat an.
  50. VRinBGH Dr. Rissing-van Saan
  51. ist erkrankt und kann deshalb nicht
  52. unterschreiben
  53. Detter
  54. Detter
  55. Otten
  56. RiBGH Dr. Bode ist beurlaubt und kann deshalb
  57. nicht unterschreiben
  58. Detter
  59. Rothfuß