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1 year ago
  1. BUNDESGERICHTSHOF
  2. BESCHLUSS
  3. VI ZR 273/09
  4. vom
  5. 27. April 2010
  6. in dem Rechtsstreit
  7. -2-
  8. Der VI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 27. April 2010 durch den Vorsitzenden Richter Galke, die Richter Zoll und Wellner, die Richterin Diederichsen und die Richterin von Pentz
  9. beschlossen:
  10. Die Anhörungsrüge vom 7. April 2010 gegen den Senatsbeschluss
  11. vom 23. März 2010 wird auf Kosten der Beklagten zurückgewiesen.
  12. Gründe:
  13. 1
  14. Die gemäß § 321a ZPO statthafte und auch im Übrigen zulässige Gehörsrüge ist nicht begründet.
  15. 2
  16. Nach Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte verpflichtet, das Vorbringen
  17. der Parteien zur Kenntnis zu nehmen und in Erwägung zu ziehen. Die Gerichte
  18. brauchen jedoch nicht jedes Vorbringen der Beteiligten in den Gründen der
  19. Entscheidung ausdrücklich zu bescheiden (BVerfGE 96, 205, 216 f.; BGH, Beschluss vom 24. Februar 2005 - III ZR 263/04 - NJW 2005, 1432 f.). Art. 103
  20. Abs. 1 GG gewährt keinen Schutz gegen Entscheidungen, die den Sachvortrag
  21. eines Beteiligten aus Gründen des formellen oder materiellen Rechts teilweise
  22. oder ganz unberücksichtigt lassen (st.Rspr. vgl. BVerfGE 21, 191, 194; 70, 288,
  23. 294). Nach § 544 Abs. 4 Satz 2 ZPO kann das Revisionsgericht von einer Begründung des Beschlusses, mit dem es über die Nichtzulassungsbeschwerde
  24. -3-
  25. entscheidet, absehen, wenn diese nicht geeignet wäre, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist. Von dieser
  26. Möglichkeit hat der Senat im vorliegenden Fall Gebrauch gemacht. Bei der Entscheidung über die Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde hat er das
  27. mit der Anhörungsrüge der Beklagten als übergangen beanstandete Vorbringen
  28. in vollem Umfang geprüft, ihm aber keine Gründe für eine Zulassung der Revision entnehmen können. Grundsätzlich ergibt sich weder aus § 321a Abs. 4
  29. Satz 5 ZPO, wonach der Beschluss kurz begründet werden soll, noch unmittelbar aus dem Verfassungsrecht eine Verpflichtung zu einer weitergehenden Begründung der Entscheidung. Ansonsten hätte es eine Partei in der Hand, mittels
  30. der Anhörungsrüge nach § 321a ZPO die Bestimmung des § 544 Abs. 4 Satz 2
  31. ZPO im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren auszuhebeln. Auch nach der
  32. Gesetzesbegründung kann eine Gehörsrüge gegen die Entscheidung über eine
  33. Nichtzulassungsbeschwerde nicht eingelegt werden, um eine Begründungsergänzung herbeizuführen (BT-Drucks. 15/3706 S. 16; vgl. auch BGH, Beschlüs-
  34. -4-
  35. se vom 24. Februar 2005 - III ZR 263/04 - aaO, S. 1433 und vom 28. Juli 2005
  36. - III ZR 443/04 - NJW-RR 2006, 63, 64).
  37. Galke
  38. Zoll
  39. Diederichsen
  40. Wellner
  41. von Pentz
  42. Vorinstanzen:
  43. LG Hamburg, Entscheidung vom 13.03.2009 - 324 O 680/08 OLG Hamburg, Entscheidung vom 11.08.2009 - 7 U 37/09 -