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BUNDESGERICHTSHOF
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BESCHLUSS
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XII ZB 117/09
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vom
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11. November 2009
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in dem Rechtsstreit
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Der XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 11. November 2009 durch
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die Richter Dose, Prof. Dr. Wagenitz, die Richterin Dr. Vézina und die Richter
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Dr. Klinkhammer und Schilling
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beschlossen:
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Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 27. Zivilsenats
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des Oberlandesgerichts München vom 6. Mai 2009 wird auf Kosten der Klägerin verworfen.
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Beschwerdewert: 33.937 €
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Gründe:
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I.
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Die Klägerin legte gegen das ihren Prozessbevollmächtigten am
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29. Januar 2009 zugestellte Urteil des Landgerichts, mit dem ihre Klage abgewiesen worden war, am Montag, den 2. März 2009 Berufung ein. Mit Schriftsatz
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vom 30. März 2009, der am gleichen Tag per Fax bei dem Landgericht einging
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und von dort am 31. März 2009 dem Oberlandesgericht übermittelt wurde, begründete die Klägerin die Berufung. Als Empfänger wies der Begründungsschriftsatz das Oberlandesgericht aus, enthielt jedoch im Adressenfeld nicht
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dessen Telefaxnummer, sondern die des Landgerichts.
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Nach Hinweis des Vorsitzenden Richters am Oberlandesgericht vom
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2. April 2009, dass die Berufungsbegründung nach Fristablauf beim Oberlan-
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desgericht eingegangen ist, hat die Klägerin gegen die Versäumung der Berufungsbegründungsfrist Wiedereinsetzung in den vorigen Stand beantragt. Zur
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Begründung hat sie vorgetragen, die Büromitarbeiterin ihrer Prozessbevollmächtigten habe versehentlich die Telefaxnummer des Landgerichts an Stelle
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der des Oberlandesgerichts auf die Berufungsbegründungsschrift geschrieben.
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Diese Verfahrensweise habe der im Büro ihrer Prozessbevollmächtigten bestehenden Anweisung widersprochen, nach der die zur Fristwahrung benötigte
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Telefaxnummer des jeweiligen Gerichts entweder anhand des letzten, von dem
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erkennenden Gericht übermittelten Schriftstücks und ansonsten anhand des
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Gerichtsverzeichnisses zu ermitteln sei. Die Büromitarbeiterin habe vermutlich
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auf den Briefkopf des einzigen in der Berufungsakte befindlichen gerichtlichen
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Schriftstücks geschaut und nicht bemerkt, dass es sich nicht um die Eingangsmitteilung des Oberlandesgerichts gehandelt habe. Nach Versendung der Berufungsbegründung per Telefax habe die Büromitarbeiterin anhand des Sendeberichts die störungsfreie Übermittlung überprüft und die Empfängernummer mit
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der Telefaxnummer, die auf dem Schriftsatz angegeben gewesen sei, verglichen. Dabei habe sie es entgegen der auf einem Merkblatt niedergelegten ausdrücklichen Anweisung der klägerischen Prozessbevollmächtigten unterlassen,
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im Rahmen der Ausgangskontrolle erneut zu überprüfen, ob als Faxnummer
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diejenige benutzt worden sei, die von dem erkennenden Gericht in seinem letzten übermittelten Schriftstück angegeben worden sei oder ansonsten die im
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Gerichtsverzeichnis genannte Faxnummer.
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Das Berufungsgericht hat den Wiedereinsetzungsantrag als unbegründet
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zurückgewiesen und die Berufung als unzulässig verworfen. Gegen diesen Beschluss richtet sich die Rechtsbeschwerde der Klägerin mit der sie die Aufhebung des angefochtenen Beschlusses und Wiedereinsetzung in den vorigen
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Stand wegen Versäumung der Berufungsbegründungsfrist beantragt.
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II.
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Die nach §§ 574 Abs. 1 Nr. 1, 522 Abs. 1 Satz 4, 238 Abs. 2 ZPO statthafte Rechtsbeschwerde der Klägerin ist nicht zulässig, weil die Voraussetzungen des § 574 Abs. 2 ZPO nicht vorliegen. Eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts ist entgegen der Ansicht der Klägerin zur Sicherung einer
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einheitlichen Rechtssprechung nicht erforderlich.
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1. Das Berufungsgericht hat das Wiedereinsetzungsgesuch zurückgewiesen und die Berufung verworfen, weil die Versäumung der Berufungsbegründungsfrist auf einem der Klägerin nach § 85 Abs. 2 ZPO zuzurechnenden
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Organisationsverschulden ihres Prozessbevollmächtigten beruhe. Ein Rechtsanwalt müsse durch organisatorische Maßnahmen sicherstellen, dass das von
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ihm beauftragte Personal die Empfängernummer, die im Telefaxverkehr die
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Funktion einer Adresse habe, richtig ermittle. Seine Anweisungen müssten im
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Hinblick auf die Bedeutung einer richtigen Adressierung eindeutig und unmissverständlich sein und die Gefahr einer falschen Adressenermittlung ausschließen. Dem würden die von den Klägervertretern im Merkblatt zur Fristenkontrolle
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enthaltenen Anweisungen nicht gerecht, soweit als Faxnummer vorrangig die
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von dem erkennenden Gericht in seinem letzten übermittelten Schriftstück angegebene maßgeblich sein solle; es fehle eine unmissverständliche Aufklärung
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darüber, welches Gericht im Falle einer Berufungseinlegung als das erkennende anzusehen sei. Unklar bleibe, ob es das Ausgangsgericht als das Gericht
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sei, das erkannt habe, oder das Berufungsgericht als das Gericht das künftig
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noch erkennen werde. Es fehle deshalb an einer eindeutigen Anweisung.
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2. Entgegen der Ansicht der Rechtsbeschwerde weicht die angegriffene
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Entscheidung nicht von der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ab, nach
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der ein Rechtsanwalt, der unter Einschaltung seines Büropersonals fristgebun-
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dene Schriftsätze per Telefax einreicht, verpflichtet ist, durch organisatorische
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Vorkehrungen sicher zu stellen, dass die Telefaxnummer des angeschriebenen
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Gerichts verwendet wird und dass sodann bei der erforderlichen Ausgangskontrolle der Sendebericht auch auf die Richtigkeit der verwendeten Empfängernummer überprüft wird (Senatsbeschluss vom 10. Mai 2006 - XII ZR 267/04 NJW 2006, 2412, 2413; BGH Beschlüsse vom 26. September 2006 - VIII ZB
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101/05 - NJW 2007, 996, 997; vom 13. Februar 2007 - VI ZB 70/06 - NJW
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2007, 1690, 1691; vom 11. März 2004 - IX ZR 20/03 - BGH-Report 2004, 978
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und vom 6. Juni 2005 - II ZB 9/04 - NJW-RR 2005, 1373).
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Zu Recht nimmt das Berufungsgericht an, dass die zur Begründung des
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Wiedereinsetzungsantrags dargelegten und glaubhaft gemachten Vorkehrungen der Prozessbevollmächtigten der Klägerin diesen Anforderungen nicht genügen.
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Die Anweisung, als Telefaxnummer in erster Linie diejenige zu benutzen,
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die von dem erkennenden Gericht in seinem letzten übermittelten Schriftstück
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angegeben worden ist und erst falls ein solches Schriftstück nicht vorhanden
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ist, die im Gerichtsverzeichnis genannte Faxnummer zu verwenden, bietet keine ausreichende Gewähr dafür, dass die Telefaxnummer des angeschriebenen
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Gerichts, hier: des Oberlandesgerichts, verwendet wird. Der Anweisung lässt
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sich nicht hinreichend klar entnehmen, ob das „erkennende“ Gericht aus dessen letzten Schriftstück die Faxnummer entnommen werden soll, das Gericht
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ist, dessen Entscheidung angegriffen wird, oder das Gericht, das diese Entscheidung überprüfen soll. Die Unsicherheit darüber, welches Gericht gemeint
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ist, wird noch dadurch verstärkt, dass die Anweisung die eindeutige Bezeichnung "Empfängergericht" vermeidet und vielmehr auf das „erkennende Gericht“
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abstellt.
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Auch die Anweisungen der Bevollmächtigten der Klägerin zur Ausgangskontrolle von Schriftsätzen, die durch Telefax versandt werden, sind nicht geeignet, die fehlerhafte Ermittlung der Telefaxnummer zu korrigieren. Sie verweisen ebenfalls darauf, dass als Telefaxnummer zunächst diejenige maßgeblich
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ist, die von dem erkennenden Gericht in seinem letzten übermittelten Schriftstück angegeben wird.
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Entgegen der Ansicht der Rechtsbeschwerde weicht die angegriffene
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Entscheidung auch nicht von den Beschlüssen des Bundesgerichtshofs vom
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22. Juni 2004 (- VI ZB 14/04 - NJW 2004, 3491, 3492) und vom 13. Februar
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2007 (- VI ZB 70/06 - NJW 2007, 1690, 1691) ab. In den dortigen Fällen bestand die Anweisung, die Telefaxnummern aus einer ständig aktualisierten "Aktenvita" bzw. unmittelbar aus einem in den Akten befindlichen Schreiben des
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Berufungsgerichts zu entnehmen. Es bestand also kein Zweifel daran, dass die
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Telefaxnummer des Empfängergerichts maßgeblich war. Im vorliegenden Fall
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ist demgegenüber aufgrund der Anweisung gerade nicht hinreichend klar, ob
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die Telefaxnummer des Gerichts, dessen Entscheidung angegriffen wird oder
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des Gerichts, das diese überprüfen soll, die maßgebliche ist.
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Dose
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Wagenitz
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Klinkhammer
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Vézina
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Schilling
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Vorinstanzen:
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LG Augsburg, Entscheidung vom 20.01.2009 - 3 O 5122/07 OLG München in Augsburg, Entscheidung vom 06.05.2009 - 27 U 131/09 -
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