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BUNDESGERICHTSHOF
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BESCHLUSS
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VIII ZB 14/07
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vom
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13. November 2007
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in dem Rechtsstreit
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Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 13. November 2007 durch
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den Vorsitzenden Richter Ball, den Richter Dr. Frellesen, die Richterinnen Hermanns und Dr. Milger sowie den Richter Dr. Achilles
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beschlossen:
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Auf die Rechtsbeschwerde der Antragsgegnerin wird der Beschluss des Einzelrichters der 1. Zivilkammer des Landgerichts
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Aurich vom 14. Februar 2007 aufgehoben.
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Die Sache wird zur erneuten Entscheidung, auch über die Kosten
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des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Landgericht zurückverwiesen.
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Gerichtskosten für das Rechtsbeschwerdeverfahren werden nicht
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erhoben.
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Beschwerdewert: bis zu 300 €.
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Gründe:
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Die Rechtsbeschwerde ist gemäß § 574 Abs. 1 Nr. 2 ZPO statthaft. Die
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Zulassung der Rechtsbeschwerde durch den Einzelrichter ist nicht deshalb unwirksam, weil dieser entgegen § 568 Satz 2 Nr. 2 ZPO anstelle des Kollegiums
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entschieden hat. Auch eine Zulassungsentscheidung durch den Einzelrichter ist
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wirksam und daher für das Rechtsbeschwerdegericht bindend (BGHZ 154, 200,
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201).
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Die angefochtene Einzelrichterentscheidung unterliegt jedoch wegen fehlerhafter Besetzung des Beschwerdegerichts der Aufhebung von Amts wegen
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(BGHZ aaO, 202 ff.).
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Der Einzelrichter durfte nach § 568 Satz 2 Nr. 2 ZPO nicht selbst entscheiden, sondern hätte das Verfahren wegen der von ihm bejahten grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache gemäß § 568 Satz 2 Nr. 2 ZPO der mit drei
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Richtern besetzten Kammer übertragen müssen. Dem Einzelrichter ist die Entscheidung von Rechtssachen mit grundsätzlicher Bedeutung versagt. Der Verstoß gegen das Verfassungsgebot des gesetzlichen Richters (Art. 101 Abs. 1
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Satz 2 GG) ist im Rechtsbeschwerdeverfahren von Amts wegen zu berücksichtigen; § 568 Satz 3 ZPO steht dem nicht entgegen (BGHZ aaO).
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Wegen der durch die Rechtsbeschwerde angefallenen Gerichtskosten
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macht der Senat von der Möglichkeit des § 21 GKG Gebrauch.
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Ball
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Dr. Frellesen
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Dr. Milger
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Hermanns
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Dr. Achilles
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Vorinstanzen:
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AG Emden, Entscheidung vom 19.01.2007 - 5 H 13/05 LG Aurich, Entscheidung vom 14.02.2007 - 1 T 54/07 -
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