121 lines
No EOL
3.2 KiB
Text
121 lines
No EOL
3.2 KiB
Text
BUNDESGERICHTSHOF
|
||
BESCHLUSS
|
||
V ZA 35/15
|
||
vom
|
||
6. Juni 2016
|
||
in dem Zwangsversteigerungsverfahren
|
||
|
||
ECLI:DE:BGH:2016:060616BVZA35.15.0
|
||
|
||
-2-
|
||
|
||
Der V. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 6. Juni 2016 durch die
|
||
Vorsitzende Richterin Dr. Stresemann, die Richterinnen Dr. Brückner und
|
||
Weinland, den Richter Dr. Kazele und die Richterin Haberkamp
|
||
|
||
beschlossen:
|
||
|
||
Das Ablehnungsgesuch des Schuldners gegen den Senat wegen
|
||
Besorgnis
|
||
|
||
der
|
||
|
||
Befangenheit
|
||
|
||
und
|
||
|
||
die
|
||
|
||
Anhörungsrüge
|
||
|
||
des
|
||
|
||
Schuldners gegen den Beschluss des Senats vom 9. Mai 2016
|
||
werden als unzulässig verworfen.
|
||
|
||
Der
|
||
|
||
Antrag
|
||
|
||
des
|
||
|
||
Schuldners
|
||
|
||
auf
|
||
|
||
Bewilligung
|
||
|
||
von
|
||
|
||
Prozesskostenhilfe vom 24. Mai 2016 wird als unzulässig
|
||
zurückgewiesen.
|
||
|
||
Gründe:
|
||
|
||
1
|
||
|
||
1. Das Ablehnungsgesuch des Schuldners vom 24. Mai 2016 ist als unzulässig zu verwerfen.
|
||
|
||
2
|
||
|
||
a) Der Senat ist in der eingangs genannten Besetzung zur Entscheidung
|
||
über das Ablehnungsgesuch berufen. Bei eindeutig unzulässigen oder rechtsmissbräuchlichen Ablehnungsgesuchen sind die abgelehnten Richter an der
|
||
weiteren Mitwirkung nicht gehindert. In diesen Fällen entscheidet - abweichend
|
||
vom Wortlaut des § 45 Abs. 1 ZPO - das Gericht unter Mitwirkung der abgelehnten Richter (vgl. Senat, Beschluss vom 12. Oktober 2011 - V ZR 8/10,
|
||
|
||
-3-
|
||
|
||
NJW-RR 2012, 61; BGH, Beschluss vom 1. Juli 2014 - VIII ZB 27/14, juris;
|
||
BVerfG, NJW 2007, 3771, 3772; NJW-RR 2008, 72, 73 jeweils mwN).
|
||
|
||
3
|
||
|
||
b) Das Ablehnungsgesuch des Schuldners ist eindeutig unzulässig, weil
|
||
es sich unterschiedslos gegen den gesamten Spruchkörper richtet. Abgelehnt
|
||
werden kann nur der einzelne Richter, nicht aber das Gericht als solches oder
|
||
eine Gerichtsabteilung (Senat, Beschlüsse vom 28. April 2011 - V ZR 8/10, juris
|
||
Rn. 3 mwN und vom 12. Oktober 2011 - V ZR 8/10, NJW-RR 2012, 61 Rn. 8).
|
||
|
||
4
|
||
|
||
2. Die Anhörungsrüge des Schuldners vom 24. Mai 2016 ist unzulässig.
|
||
Der eine Anhörungsrüge nach § 321a ZPO als unzulässig verwerfende oder als
|
||
unbegründet zurückweisende Beschluss ist nach § 321a Abs. 4 Satz 4 ZPO
|
||
unanfechtbar (vgl. Senat, Beschluss vom 10. Februar 2012 - V ZR 8/10, juris;
|
||
BayVerfGH, NJW-RR 2011, 430; Zöller/Vollkommer, ZPO, 31. Aufl., § 321a
|
||
Rn. 19).
|
||
|
||
5
|
||
|
||
3. Der erneute Antrag des Schuldners vom 24. Mai 2016 auf Bewilligung
|
||
von Prozesskostenhilfe ist ebenfalls unzulässig. Ihm steht zwar nicht die
|
||
Rechtskraft des Beschlusses des Senats vom 25. Februar 2016 entgegen,
|
||
denn ein die Verfahrenskostenhilfe versagender Beschluss erlangt formelle,
|
||
aber keine materielle Rechtskraft (BGH, Beschluss vom 3. März 2004 - IV ZB
|
||
43/03, NJW 2004, 1805). Für die erneute Antragstellung fehlt es aber an einem
|
||
Rechtsschutzbedürfnis, wenn - wie hier - auf der Grundlage desselben Lebenssachverhalts ein vorheriger Antrag gleichen Inhalts bereits zurückgewiesen
|
||
worden ist und Anhörungsrügen und Gegenvorstellungen keinen Erfolg hatten
|
||
(vgl. BGH, Beschluss vom 3. März 2004 - IV ZB 43/03 - NJW 2004, 1805;
|
||
Beschluss vom 19. August 2015 - XII ZB 208/15, FamRZ 2015, 1874 Rn. 11).
|
||
|
||
-4-
|
||
|
||
6
|
||
|
||
4. Der Schuldner kann nicht mit einer Antwort auf weitere Eingaben in
|
||
dieser Sache rechnen.
|
||
|
||
Stresemann
|
||
|
||
Brückner
|
||
|
||
Kazele
|
||
|
||
Weinland
|
||
|
||
Haberkamp
|
||
|
||
Vorinstanzen:
|
||
AG Gießen, Entscheidung vom 09.09.2015 - 420 K 19/13 LG Gießen, Entscheidung vom 25.11.2015 - 7 T 368/15 -
|
||
|
||
|