71 lines
No EOL
2.4 KiB
Text
71 lines
No EOL
2.4 KiB
Text
BUNDESGERICHTSHOF
|
||
BESCHLUSS
|
||
IX ZR 57/13
|
||
vom
|
||
20. Februar 2014
|
||
in dem Rechtsstreit
|
||
|
||
- 2 -
|
||
|
||
Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch die Richter Vill,
|
||
Prof. Dr. Gehrlein, Dr. Fischer, Grupp und die Richterin Möhring
|
||
|
||
am 20. Februar 2014
|
||
beschlossen:
|
||
|
||
Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision in dem
|
||
Urteil des 3. Zivilsenats des Kammergerichts vom 23. Januar 2013
|
||
wird auf Kosten der Klägerin zurückgewiesen.
|
||
Der Gegenstandswert der Beschwerde wird auf 66.630,47 € festgesetzt.
|
||
|
||
Gründe:
|
||
|
||
1
|
||
|
||
Die Nichtzulassungsbeschwerde ist statthaft (§ 544 Abs. 1 Satz 1 ZPO)
|
||
und zulässig (§ 544 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 ZPO). Sie hat jedoch keinen Erfolg.
|
||
Die Rechtssache hat weder grundsätzliche Bedeutung, noch erfordert die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine
|
||
Entscheidung des Revisionsgerichts (§ 543 Abs. 2 Satz 1 ZPO).
|
||
|
||
2
|
||
|
||
Die geltend gemachten Verletzungen von Verfahrensgrundrechten
|
||
(Art. 103 Abs. 1 GG) hat der Senat geprüft, aber nicht für durchgreifend erachtet.
|
||
|
||
- 3 -
|
||
|
||
3
|
||
|
||
Die geltend gemachte Divergenz liegt nicht vor. Das Berufungsgericht ist
|
||
zutreffend davon ausgegangen, dass im Regressverfahren selbständig darüber
|
||
zu befinden ist, wie der Vorprozess richtig hätte entschieden werden müssen
|
||
(BGH, Urteil vom 15. November 2007 - IX ZR 44/04, BGHZ 174, 205 Rn. 9;
|
||
vom 8. Dezember 2011 - IX ZR 204/09, NJW 2012, 674 Rn. 17; vom 10. Mai
|
||
2012 - IX ZR 125/10, BGHZ 193, 193 Rn. 38 jeweils mwN). Da der materiellen
|
||
Gerechtigkeit Vorrang vor der wirklichen Kausalität gebührt, kommt es nicht
|
||
darauf an, welche Tatsachen im Vorprozess mutmaßlich festgestellt worden
|
||
wären, sondern welche Beweiserhebungen nach Auffassung des Regressrichters zur Aufklärung des Sachverhaltes erforderlich sind (BGH, Urteil vom
|
||
16. Juni 2005 - IX ZR 27/04, BGHZ 163, 223, 227 f). Da die Beklagte im Vorprozess ohne Abschluss des Vergleichs auch vor dem Landessozialgericht
|
||
noch einen Vergleichsberuf hätte benennen können, durfte das Berufungsgericht den Verweisungsberuf einer Tagespförtnerin bei seiner Entscheidung berücksichtigen.
|
||
|
||
- 4 -
|
||
|
||
4
|
||
|
||
Von einer weiteren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2
|
||
Halbs. 2 ZPO abgesehen, weil sie nicht geeignet wäre, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist.
|
||
|
||
Vill
|
||
|
||
Gehrlein
|
||
|
||
Grupp
|
||
|
||
Fischer
|
||
|
||
Möhring
|
||
|
||
Vorinstanzen:
|
||
LG Berlin, Entscheidung vom 15.07.2010 - 25 O 82/10 KG Berlin, Entscheidung vom 23.01.2013 - 3 U 28/10 -
|
||
|
||
|