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BUNDESGERICHTSHOF
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BESCHLUSS
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IX ZR 211/11
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vom
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28. Juni 2012
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in dem Rechtsstreit
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Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch die Richter Vill, Raebel, die
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Richterin Lohmann, den Richter Dr. Pape und die Richterin Möhring
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am 28. Juni 2012
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beschlossen:
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Die Erinnerung der Klägerin zu 1 gegen den Kostenansatz des
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Bundesgerichtshofs vom 1. März 2012 - Kostenrechnung mit Kassenzeichen …
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- und die Erinnerung des Klägers zu 2
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gegen den Kostenansatz des Bundesgerichtshofs vom 24. April
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2012 - Kostenrechnung mit Kassenzeichen …
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- wer-
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den zurückgewiesen.
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Das Verfahren der Erinnerung ist gebührenfrei. Kosten werden
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nicht erstattet.
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Gründe:
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1
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1. Über die Erinnerung entscheidet gemäß § 139 Abs. 1 GVG trotz der
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Bestimmung des § 66 Abs. 6 Satz 1 GKG der Senat, weil Entscheidungen des
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Einzelrichters beim Bundesgerichtshof institutionell nicht vorgesehen sind
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(BGH, Beschluss vom 13. Januar 2005 - V ZR 218/04, NJW-RR 2005, 584).
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2. Die Erinnerungen, deren Einlegung nicht die Vertretung durch einen
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beim Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwalt erfordert (§ 66 Abs. 5
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Satz 1 Halbs. 1 GKG), sind jeweils zulässig, aber nicht begründet.
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a) Die gegen die Klägerin zu 1 getroffene Kostengrundentscheidung vom
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15. Februar 2012 ist rechtskräftig, obwohl das Amtsgericht Hamm - 259 IN
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176/09 - am 29. Oktober 2009 das Insolvenzverfahren über deren Vermögen
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eröffnet hat. Dabei kann offen bleiben, ob aus diesem Grund eine Unterbrechung des Verfahrens nach § 240 ZPO eingetreten war (vgl. Hk-ZPO/
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Wöstmann, 4. Aufl., § 240 Rn. 4). Denn eine trotz Unterbrechung erlassene
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Entscheidung ist nicht nichtig, sondern kann mit dem statthaften Rechtsmittel
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angefochten werden (BGH, Beschluss vom 31. März 2004 - XII ZR 167/00, NZI
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2004, 341; Hk-ZPO/Wöstmann, aaO, § 249 Rn. 10; Zöller/Greger, ZPO,
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29. Aufl., § 240 Rn. 3). Da ein Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Senats
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vom 15. Februar 2012 nicht statthaft ist, steht die Kostenpflicht der Klägerin
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zu 1 dem Grunde nach fest (vgl. BGH, Beschluss vom 31. März 2004, aaO).
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b) Die Insolvenzeröffnung über das Vermögen der Klägerin zu 1 hindert
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auch die durch die Erinnerung angegriffene Kostenfestsetzung nicht, weil es
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sich bei den festgesetzten Gerichtskosten um einen Anspruch handelt, der erst
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nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstanden ist. Der Justizfiskus ist insoweit Neugläubiger. Diese sind von der Durchsetzungssperre des § 87 InsO
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nicht
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erfasst
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(vgl.
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OLG
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Celle,
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NZI
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2003,
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201,
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202;
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Uhlenbruck,
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InsO, 13. Aufl., § 87 Rn. 4; FK-InsO/App, 6. Aufl., § 87 Rn. 7; Jaeger/Windel,
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InsO, § 87 Rn. 6; Pape, ZInsO 2002, 917, 918). Die Durchsetzungssperre des
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§ 87 InsO erfasst nur Insolvenzgläubiger. Das sind gemäß § 38 InsO nur dieje-
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nigen Gläubiger, die einen bereits zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründeten Anspruch gegen den Schuldner haben.
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c) Da die Kostengrundentscheidung im Erinnerungsverfahren über den
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Kostenansatz verbindlich und nicht nachzuprüfen ist (BGH, Beschluss vom
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20. September 2007 - IX ZB 35/07, JurBüro2008, 43; vom 26. März 2010
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- IX ZB 252/09, nv), müssen die Kläger sich daher darauf verweisen lassen,
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sich mit Ihrem Anwalt wegen der nach ihrer Behauptung vollmachtlosen Einlegung der Nichtzulassungsbeschwerde auseinanderzusetzen (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Dezember 1997 - II ZR 139/96, NJW-RR 1998, 503; vom
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13. November 2002 - IV ZR 146/01, AGS 2003, 267).
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d) Die Höhe des Kostenansatzes folgt aus Nr. 1243 des Kostenverzeichnisses zu § 3 Abs. 2 GKG, weil die Kläger durch Beschluss des Senats vom
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15. Februar 2012 des Rechtsmittels der Nichtzulassungsbeschwerde für verlustig erklärt worden sind, nachdem sie dieses zurückgenommen haben.
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e) Gemäß § 66 Abs. 8 GKG ist das Verfahren über die Erinnerung gebührenfrei; Kosten werden nicht erstattet.
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Vill
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Raebel
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Pape
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Lohmann
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Möhring
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Vorinstanzen:
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LG Dortmund, Entscheidung vom 03.08.2010 - 8 O 512/08 OLG Hamm, Entscheidung vom 08.11.2011 - I-25 U 48/10 -
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