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BUNDESGERICHTSHOF
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IM NAMEN DES VOLKES
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URTEIL
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IX ZR 118/10
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Verkündet am:
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7. April 2011
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Preuß
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Justizangestellte
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als Urkundsbeamtin
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der Geschäftsstelle
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in dem Rechtsstreit
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Nachschlagewerk:
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ja
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BGHZ:
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nein
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BGHR:
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nein
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SGB IV § 28e Abs. 1 Satz 2; InsO § 129 Abs. 1
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Die Zahlung der Arbeitnehmeranteile zu den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen
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ist als Rechtshandlung des Arbeitgebers im Insolvenzverfahren über dessen Vermögen als mittelbare Zuwendung an die Einzugsstelle anfechtbar (Bestätigung von
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BGHZ 183, 86; ständige Rechtsprechung).
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BGH, Urteil vom 7. April 2011 - IX ZR 118/10 - LG Düsseldorf
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AG Düsseldorf
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Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat auf die mündliche Verhandlung
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vom 7. April 2011 durch die Richter Vill, Raebel, Dr. Pape, Grupp und die
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Richterin Möhring
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für Recht erkannt:
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Auf die Rechtsmittel des Klägers werden die Urteile des Amtsgerichts Düsseldorf vom 6. Oktober 2009 und der 22. Zivilkammer
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des Landgerichts Düsseldorf vom 11. Juni 2010 aufgehoben.
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Die Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 782,88 € nebst Zinsen
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in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem
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16. Mai 2008 zu zahlen.
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Die Beklagte hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.
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Von Rechts wegen
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Tatbestand:
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1
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Der Kläger ist Verwalter in dem auf einen Eigenantrag vom 7. Februar
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2008 und einen Fremdantrag vom 18. März 2008 am 16. Mai 2008 eröffneten
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Insolvenzverfahren über das Vermögen des M.
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K.
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. Die Vollstreckungs-
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behörde der Beklagten vereinnahmte beim Insolvenzschuldner wegen rückständiger Sozialversicherungsbeiträge aus einer früheren unternehmerischen
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Tätigkeit am 19. November 2007 eine Barzahlung von 756,31 € und am
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15. Dezember 2007 eine Barzahlung von 948,05 €. Auf die vom Kläger erklärte
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Anfechtung zahlte die Beklagte die Arbeitgeberanteile zurück. Wegen der Arbeitnehmeranteile in Höhe von 782,88 € lehnte sie die Rückzahlung ab. Das
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Amtsgericht hat die auf Zahlung dieses Betrags gerichtete Klage des Verwalters
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im Hinblick auf die gesetzliche Neuregelung in § 28e Abs. 1 Satz 2 SGB IV abgewiesen. Das Landgericht hat die Berufung des Klägers in Kenntnis der Entscheidung des Senats vom 5. November 2009 (IX ZR 233/08, BGHZ 183, 86)
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zurückgewiesen. Mit der vom Berufungsgericht zugelassenen Revision verfolgt
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der Kläger seinen Zahlungsanspruch weiter.
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Entscheidungsgründe:
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2
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Die Revision ist begründet.
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3
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1. Die Zahlung der Arbeitnehmeranteile auf Gesamtsozialversicherungsbeiträge kann ungeachtet der Regelung des § 28e Abs. 1 Satz 2 SGB IV als
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Rechtshandlung des Arbeitgebers im Insolvenzverfahren über dessen Vermögen als mittelbare Zuwendung an die Einzugsstelle angefochten werden (BGH,
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Urteil vom 5. November 2009 - IX ZR 233/08, BGHZ 183, 86 Rn. 13). § 28e
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Abs. 1 Satz 2 SGB IV steht der Annahme einer Gläubigerbenachteiligung im
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Sinne des § 129 Abs. 1 InsO nicht entgegen. Der Senat hat diese Rechtsprechung zwischenzeitlich bestätigt (BGH, Urteil vom 30. September 2010 - IX ZR
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237/09, ZIP 2010, 2209). Die Ausführungen des Berufungsgerichts geben mangels neuer Argumente keine Veranlassung, die Rechtsfrage anders zu entscheiden.
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2. Der Senat kann die Sache selbst entscheiden (§ 563 Abs. 3 ZPO). Die
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Aufhebung des Urteils erfolgt wegen Rechtsverletzung bei Anwendung des Gesetzes auf das festgestellte Sachverhältnis. Die Sache ist zur Endentscheidung
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reif. Die Voraussetzungen des § 131 Abs. 1 Nr. 2 InsO sind unstreitig gegeben.
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Zinsen sind ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu zahlen (BGH, Urteil vom
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1. Februar 2007 - IX ZR 96/04, BGHZ 171, 38).
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Vill
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Raebel
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Grupp
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Pape
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Möhring
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Vorinstanzen:
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AG Düsseldorf, Entscheidung vom 06.10.2009 - 23 C 6279/09 LG Düsseldorf, Entscheidung vom 11.06.2010 - 22 S 286/09 -
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