90 lines
No EOL
2.8 KiB
Text
90 lines
No EOL
2.8 KiB
Text
BUNDESGERICHTSHOF
|
||
BESCHLUSS
|
||
II ZR 280/09
|
||
vom
|
||
25. Januar 2011
|
||
in dem Rechtsstreit
|
||
|
||
-2-
|
||
|
||
Der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 25. Januar 2011 durch
|
||
den Vorsitzenden Richter Dr. Bergmann und den Richter Dr. Strohn, die Richterinnen Caliebe und Dr. Reichart sowie den Richter Dr. Nedden-Boeger
|
||
beschlossen:
|
||
Die Beschwerde der Beklagten gegen die Nichtzulassung der
|
||
Revision in dem Urteil des 16. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 20. November 2009 wird zurückgewiesen,
|
||
weil keiner der im Gesetz (§ 543 Abs. 2 ZPO) vorgesehenen
|
||
Gründe vorliegt, nach denen der Senat die Revision zulassen
|
||
darf. Der Rechtsstreit der Parteien hat weder grundsätzliche Bedeutung, noch erfordert er eine Entscheidung des Revisionsgerichts zur Fortbildung des Rechts oder zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung. Der Senat hat die Verfahrensrügen
|
||
geprüft und für nicht durchgreifend erachtet.
|
||
Zwar gilt entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts § 721
|
||
Abs. 2 BGB auch für Innengesellschaften ohne Gesamthandsvermögen
|
||
|
||
(MünchKommBGB/Ulmer/Schäfer,
|
||
|
||
5. Aufl.,
|
||
|
||
§ 721
|
||
|
||
Rn. 4). Dieser Fehler ist aber nicht entscheidungserheblich, weil
|
||
entgegen § 721 Abs. 2 BGB schon keine Schlussrechnungen
|
||
aufgestellt wurden und es somit auch an ihrer verbindlichen Feststellung durch alle Gesellschafter als - mangels abweichender
|
||
Vereinbarung - notwendiger Voraussetzung für die Entstehung
|
||
und Fälligkeit der Ansprüche des Klägers fehlt (BGH, Urteil vom
|
||
6. April 1981 - II ZR 186/80, BGHZ 80, 357, 358; Urteil vom
|
||
29. März 1996 - II ZR 263/94, BGHZ 132, 263, 266; Urteil vom
|
||
|
||
-3-
|
||
|
||
15. Januar 2007 - II ZR 245/05, BGHZ 170, 283 Rn. 13; MünchKommBGB/Ulmer/Schäfer, 5. Aufl., § 721 Rn. 8).
|
||
Die Ansprüche des Klägers sind allerdings zwischenzeitlich auch
|
||
ohne Feststellung der Jahresabschlüsse fällig geworden. Da die
|
||
zum 30. September 2003 aufgelöste Gesellschaft nach den
|
||
rechtsfehlerfreien Feststellungen des Berufungsgerichts nicht
|
||
über Vermögen verfügt, können Ausgleichsansprüche aufgrund
|
||
einer einfachen Auseinandersetzungsrechnung unmittelbar gegen den ausgleichspflichtigen Gesellschafter geltend gemacht
|
||
werden, ohne dass es einer von den Gesellschaftern festgestellten
|
||
|
||
Auseinandersetzungsbilanz
|
||
|
||
23. Oktober
|
||
|
||
2006
|
||
|
||
bedarf
|
||
|
||
- II ZR 192/05,
|
||
|
||
(BGH,
|
||
|
||
ZIP 2006,
|
||
|
||
Urteil
|
||
|
||
2271
|
||
|
||
vom
|
||
|
||
Rn. 9 f.
|
||
|
||
m.w.N.). Streitpunkte über die Richtigkeit der vorgelegten Rechnung sind in diesem Fall im Prozess zu entscheiden.
|
||
Von einer weiteren Begründung wird gemäß § 544 Abs. 4 Satz 2,
|
||
2. Halbsatz ZPO abgesehen.
|
||
|
||
-4-
|
||
|
||
Die Beklagte trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens
|
||
(§ 97 ZPO).
|
||
Streitwert: 449.197,74 €
|
||
|
||
Bergmann
|
||
|
||
Strohn
|
||
Reichart
|
||
|
||
Caliebe
|
||
Nedden-Boeger
|
||
|
||
Vorinstanzen:
|
||
LG Düsseldorf, Entscheidung vom 18.06.2007 - 8 O 278/06 OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 20.11.2009 - I-16 U 82/07 -
|
||
|
||
|