|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|
BESCHLUSS
|
|
XII ZR 269/99
|
|
vom
|
|
19. Juli 2000
|
|
in dem Rechtsstreit
|
|
|
|
-2-
|
|
|
|
Der XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat am 19. Juli 2000 durch den Vorsitzenden Richter Dr. Blumenröhr und die Richter Dr. Krohn, Dr. Hahne, Gerber
|
|
und Prof. Dr. Wagenitz
|
|
beschlossen:
|
|
Das Berufungsurteil beschwert die Klägerin mit mehr als
|
|
60.000 DM.
|
|
|
|
Gründe:
|
|
Der Wert der Beschwer bemißt sich nach § 8 ZPO. Diese Norm greift
|
|
unabhängig vom Klageantrag immer dann ein, wenn das Bestehen des Mietverhältnisses zum Gegenstand des Streits wird. Deshalb unterliegen auch Erfüllungsansprüche - etwa auf Einräumung des Besitzes an der Mietsache - dieser Norm, sofern durch die mit der Klage erstrebte Verurteilung eine Entscheidung über den streitigen Bestand des Vertragsverhältnisses erzielt werden soll
|
|
(vgl. - allerdings für den Räumungs- und Herausgabeanspruch bei Streit über
|
|
Bestand oder Dauer des Mietverhältnisses - Senatsurteil vom 1. April 1992
|
|
- XII ZR 200/91 - WM 1992, 1049, 1050 und BGH, Beschluß vom 14. Oktober
|
|
1993 - LwZB 6/93 - MDR 1994, 100; ferner Stein/Jonas/Roth, ZPO 21. Aufl.,
|
|
§8
|
|
|
|
Rdn. 3;
|
|
|
|
Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann,
|
|
|
|
ZPO
|
|
|
|
58. Aufl.,
|
|
|
|
§8
|
|
|
|
Rdn. 3).
|
|
So liegen die Dinge auch hier: Die Klägerin fordert Erfüllung des mit ihr
|
|
geschlossenen Mietvertrags durch Überlassung eines Geschäftsraums der zu-
|
|
|
|
-3-
|
|
|
|
gesagten Größe und Wahrung des versprochenen Konkurrenzschutzes. Die
|
|
Beklagten machen geltend, daß die Absprache vom 13. Januar 1985 noch keinen verbindlichen Vertragsschluß darstelle und der Mietvertrag, so er denn
|
|
überhaupt bereits zustande gekommen sei, jedenfalls wirksam gekündigt sei.
|
|
Damit sind die Voraussetzungen des § 8 ZPO erfüllt. In Anwendung dieser
|
|
Vorschrift übersteigt der Wert der Beschwer 60.000 DM.
|
|
Blumenröhr
|
|
|
|
Krohn
|
|
Gerber
|
|
|
|
Hahne
|
|
Wagenitz
|
|
|
|
|