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BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
IX ZB 14/05
vom
9. Juni 2005
in dem Insolvenzverfahren
-2-
Der IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat durch den Vorsitzenden Richter
Dr. Fischer und die Richter Dr. Ganter, Raebel, Kayser und Neškovi
am 9. Juni 2005
beschlossen:
Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluß der 2. Zivilkammer
des Landgerichts Mühlhausen vom 17. Dezember 2004 wird auf
Kosten der weiteren Beteiligten zu 1 als unzulässig verworfen.
Der Beschwerdewert wird auf 14.000 € festgesetzt.
Gründe:
I.
Mit am 12. Oktober 2004 eingegangenen Antrag beantragte die zu 1
beteiligte Gläubigerin (fortan nur: Gläubigerin), über das Vermögen der
Schuldnerin das Insolvenzverfahren zu eröffnen. Am selben Tag beschloß das
Amtsgericht Sicherungsmaßnahmen und ordnete ein allgemeines Verfügungsverbot an. Am 3. November 2004 wurde über das Vermögen der Schuldnerin
das Insolvenzverfahren eröffnet und der weitere Beteiligte zu 2 zum Insolvenzverwalter bestellt.
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Auf sofortige Beschwerden der Schuldnerin gegen die Anordnung der
Sicherungsmaßnahmen und gegen die Insolvenzeröffnung hat das Landgericht
die Beschlüsse des Amtsgerichts vom 12. Oktober 2004 und vom 3. November
2004 aufgehoben. Hiergegen wendet sich die Gläubigerin mit ihrer Rechtsbeschwerde.
II.
Die nach § 7 InsO i.V.m. § 574 Abs. 1 Nr. 1 ZPO statthafte Rechtsbeschwerde ist als unzulässig zu verwerfen. Es stellt sich weder eine Rechtsfrage
von grundsätzlicher Bedeutung noch erfordert die Fortbildung des Rechts oder
die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des
Rechtsbeschwerdegerichts (§ 4 InsO, § 574 Abs. 2 ZPO).
1. Die Rechtsbeschwerde formuliert zu der Entscheidung der Vorinstanz,
die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen eines Gehörsverstoßes in erster
Instanz aufzuheben, keine grundsätzliche Rechtsfrage, sondern stützt sich insoweit nur auf den Zulassungsgrund der Einheitlichkeitssicherung (§ 574
Abs. 2 Nr. 2 Fall 2 ZPO). Zur Begründung wird ausgeführt, daß die Gläubigerin
zum Beschwerdevorbringen der Schuldnerin kein rechtliches Gehör erhalten
habe. Der Schuldnerin sei in erster Instanz hinreichend rechtliches Gehör gewährt worden, nämlich durch die Verfügung des Amtsgerichts vom 12. Oktober
2004, die dem Notliquidator der Schuldnerin am 22. Oktober 2004 zugestellt
worden sei. Mit diesem Vortrag wird ein ursächlicher Gehörsverstoß durch das
Gericht der ersten Beschwerde nicht hinreichend dargelegt. Das Beschwerdegericht hat den Gehörsverstoß durch das Amtsgericht insbesondere darin ge-
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sehen, daß die Schuldnerin bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens am
3. November 2004 noch keine Kenntnis von dem Gutachten des Sachverständigen vom selben Tage gehabt habe. Bei dieser Sachlage - die Daten sind unstreitig - verstößt die vom Beschwerdegericht ausgesprochene Aufhebung und
Zurückverweisung der Sache jedenfalls nicht gegen verfassungsmäßige Rechte der Gläubigerin.
2. Hinsichtlich der vom Landgericht zugleich aufgehobenen Sicherungsmaßnahmen rügt die Rechtsbeschwerde mit näherer Begründung, daß
die Vorinstanz besondere Umstände nicht hinreichend berücksichtigt habe.
Damit setzt sie ihre eigene Wertung an die Stelle derjenigen des
Beschwerdegerichts. Dies stellt keinen Zulassungsgrund dar.
Der Senat legt die angefochtene Entscheidung dahin aus, daß mit ihr
über den Insolvenzantrag noch nicht abschließend entschieden worden ist.
Das Insolvenzgericht wird deshalb über den Eröffnungsantrag nochmals zu
befinden haben. Von einer weiteren Begründung der Entscheidung wird abgesehen (§ 577 Abs. 6 Satz 3 ZPO).
Fischer
Ganter
Kayser
Raebel
Neškovi