80 lines
3.1 KiB
Text
80 lines
3.1 KiB
Text
|
BUNDESGERICHTSHOF
|
|||
|
AnwZ (B) 27/01
|
|||
|
|
|||
|
BESCHLUSS
|
|||
|
vom
|
|||
|
22. April 2002
|
|||
|
in dem Verfahren
|
|||
|
|
|||
|
- Antragsteller und Beschwerdeführer -
|
|||
|
|
|||
|
gegen
|
|||
|
|
|||
|
- Antragsgegnerin und Beschwerdegegnerin -
|
|||
|
|
|||
|
wegen Widerrufs der Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
|
|||
|
|
|||
|
-2-
|
|||
|
|
|||
|
Der Bundesgerichtshof, Senat für Anwaltssachen, hat durch den Präsidenten
|
|||
|
des Bundesgerichtshofes Professor Dr. Hirsch, die Richter Basdorf, Schlick
|
|||
|
und die Richterin Dr. Otten sowie die Rechtsanwälte Professor Dr. Salditt,
|
|||
|
Dr. Kieserling und die Rechtsanwältin Kappelhoff am 22. April 2002 nach
|
|||
|
mündlicher Verhandlung beschlossen:
|
|||
|
Die sofortige Beschwerde des Antragstellers gegen den Beschluß des 1. Senats des Anwaltsgerichthofes des Landes
|
|||
|
Nordrhein-Westfalen vom 16. März 2001 wird zurückgewiesen.
|
|||
|
Der Antragsteller hat die Kosten des Rechtsmittels zu tragen
|
|||
|
und der Antragsgegnerin die ihr im Beschwerdeverfahren entstandenen notwendigen außergerichtlichen Auslagen zu erstatten.
|
|||
|
Der Geschäftswert für das Beschwerdeverfahren wird auf
|
|||
|
51.129,19 Euro (100.000 DM) festgesetzt.
|
|||
|
|
|||
|
Gründe:
|
|||
|
I.
|
|||
|
Der Antragsteller ist seit 1990 zur Rechtsanwaltschaft und als Rechtsanwalt bei dem Amtsgericht E.
|
|||
|
|
|||
|
und dem Landgericht A.
|
|||
|
|
|||
|
zugelas-
|
|||
|
|
|||
|
sen. Mit Verfügung vom 22. Februar 2000 hat die Antragsgegnerin die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft wegen Vermögensverfalls gemäß § 14 Abs. 2
|
|||
|
|
|||
|
-3-
|
|||
|
|
|||
|
Nr. 7 BRAO widerrufen. Den Antrag auf gerichtliche Entscheidung hat der Anwaltsgerichtshof zurückgewiesen. Hiergegen richtet sich die sofortige Beschwerde des Antragstellers.
|
|||
|
II.
|
|||
|
Das Rechtsmittel ist zulässig (§ 42 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 4 BRAO), bleibt in
|
|||
|
der Sache jedoch ohne Erfolg.
|
|||
|
Die Voraussetzungen für einen Widerruf der Zulassung zur Rechtsanwaltschaft wegen Vermögensverfalls gemäß § 14 Abs. 2 Nr. 7 BRAO, der
|
|||
|
schon durch die gesetzliche Vermutung infolge der Eintragungen des Antragstellers in das vom Vollstreckungsgericht zu führende Verzeichnis (§ 915 ZPO)
|
|||
|
zum maßgeblichen Zeitpunkt der Widerrufsverfügung hinreichend belegt war,
|
|||
|
sind in dem angefochtenen Beschluß und in der zugrunde liegenden Widerrufsverfügung zutreffend dargetan.
|
|||
|
Daß der Widerrufsgrund nachträglich entfallen wäre, ist nicht ersichtlich.
|
|||
|
Am 9. Mai 2000 hatte der Antragsteller die eidesstattliche Versicherung abgegeben. Durch Beschluß des Amtsgerichts A.
|
|||
|
|
|||
|
vom 19. Dezember 2001 ist
|
|||
|
|
|||
|
über das Vermögen des Rechtsanwalts das Insolvenzverfahren eröffnet worden.
|
|||
|
Durch den Vermögensverfall sind die Interessen der Rechtsuchenden
|
|||
|
gefährdet. Diese Gefährdung wird insbesondere nicht dadurch ausgeschlossen, daß bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine Verfügungsbeschränkung
|
|||
|
des Antragstellers über sein Vermögen eintritt. Der Senat hat bereits mit Be-
|
|||
|
|
|||
|
-4-
|
|||
|
|
|||
|
schlüssen vom 14. Februar 2000 - AnwZ(B) 15/99 = BRAK Mitt. 2000, 144 und
|
|||
|
vom 13. März 2000 - AnwZ(B) 28/99 entschieden, daß die Eröffnung des Insolvenzverfahrens weder den Vermögensverfall beseitige noch die regelmäßig
|
|||
|
damit verbundene Gefährdung der Interessen der Rechtsuchenden ausräume.
|
|||
|
Letztere ist insbesondere darin zu sehen, daß Mandanten - vorbehaltlich ihres
|
|||
|
guten Glaubens - das Honorar nicht befreiend an den Auftragnehmer zahlen
|
|||
|
können.
|
|||
|
Hirsch
|
|||
|
|
|||
|
Basdorf
|
|||
|
Salditt
|
|||
|
|
|||
|
Schlick
|
|||
|
Kieserling
|
|||
|
|
|||
|
Otten
|
|||
|
Kappelhoff
|
|||
|
|
|||
|
|