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1 year ago
  1. BUNDESGERICHTSHOF
  2. BESCHLUSS
  3. 2 StR 256/02
  4. vom
  5. 9. August 2002
  6. in der Strafsache
  7. gegen
  8. wegen sexueller Nötigung u.a.
  9. -2-
  10. Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat auf Antrag des Generalbundesanwalts und nach Anhörung der Beschwerdeführerinnen am 9. August 2002
  11. gemäß § 349 Abs. 1 StPO beschlossen:
  12. Die Revisionen der Nebenklägerinnen A
  13. V. und K. R.
  14. ge-
  15. gen das Urteil des Landgerichts Köln vom 19. Februar 2002 werden verworfen.
  16. Jede Beschwerdeführerin hat die Kosten ihres Rechtsmittels und
  17. die dem Angeklagten hierdurch entstandenen notwendigen Auslagen zu tragen.
  18. Gründe:
  19. Das Landgericht hat den Angeklagten wegen sexuellen Mißbrauchs einer Schutzbefohlenen in fünf Fällen, dabei in vier Fällen in Tateinheit mit sexuellem Mißbrauch eines Kindes und in einem Fall zusätzlich in Tateinheit mit
  20. sexueller Nötigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt.
  21. Gegen dieses Urteil wenden sich die Revisionen der Nebenklägerinnen
  22. mit der allgemeinen Sachrüge. Die Beschwerdeführerinnen beantragen die
  23. Aufhebung des Urteils und die Zurückverweisung der Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung.
  24. Die Revisionen sind unzulässig. Der Generalbundesanwalt hat in seiner
  25. Antragsschrift vom 27. Juni 2002 zutreffend u.a. ausgeführt:
  26. -3-
  27. "Dem Revisionsvortrag ist ... nicht zu entnehmen, dass das Urteil mit
  28. dem Ziel einer Änderung des Schuldspruchs wegen einer anderen oder einer
  29. weiteren Gesetzesverletzung angegriffen wird, die zum Anschluss als Nebenkläger berechtigt. Nebenkläger können aber nach der ausdrücklichen gesetzlichen Regelung in § 400 Abs. 1 StPO ein Urteil nicht mit dem Ziel anfechten,
  30. dass eine andere Rechtsfolge verhängt wird. Deshalb bedarf es bei Revisionen
  31. der Nebenkläger in der Regel eines Revisionsantrages, der deutlich macht,
  32. dass der Beschwerdeführer ein zulässiges Ziel verfolgt. Eine entsprechende
  33. Auslegung ist hier auf der Grundlage der nur allgemein erhobenen Sachrüge
  34. auch unter Berücksichtigung des umfassend gestellten Aufhebungsantrags
  35. nicht möglich. Eine Beschwer im Schuldspruch ist nicht ohne weiteres ersichtlich (s. nur BGH, Beschl. v. 09. Mai 2001 - 2 StR 130/01 und Beschl. v.
  36. 12. September 2001 - 2 StR 323/01)."
  37. Rissing-van Saan
  38. Detter
  39. Otten
  40. Bode
  41. Elf